Der Zeitpunkt der Entscheidung habe bei den Mitarbeitern «gewisse Verärgerung» hervorgerufen, sagte GAM-Chef Peter Sanderson informierten Kreisen zufolge am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit den Mitarbeitern. Ursprünglich hatte bereits im Februar entschieden werden sollen. Die Kürzung sei aufgrund der Finanzergebnisse der Firma notwendig gewesen, so Sanderson.

«Es ist eine harte Entscheidung, aber sie spiegelt im Wesentlichen wider, wie schnell die Erträge im vergangenen Jahr gesunken sind», sagte Sanderson. «Und die einfache Rechnung mit dem operativen Verlust, den wir gemacht haben, im Vergleich zu dem Spielraum, den wir brauchten, um sicherzustellen, dass das Unternehmen durch die Transaktion sicher bleibt.»

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Ein Sprecher von GAM lehnte eine Stellungnahme ab.

GAM wird von britischer Liontrust übernommen

Die Beibehaltung der vertraglichen Boni für wichtige Portfoliomanager könnte dazu beitragen, eine weitere Abwanderung von Leistungsträgern zu vermeiden. Anfang des Monats hatten Grossaktionäre und Gremien der GAM einen Verkauf für 107 Millionen Franken an die Londoner Liontrust Asset Management vereinbart.

Durch den Deal soll ein globaler Vermögensverwalter im Volumen von 66 Milliarden Dollar (59 Milliarden Franken) entstehen und für GAM ein Schlussstrich gezogen werden unter die Turbulenzen, die vor fünf Jahren begannen und mit der Schließung von neun Fonds und der Entlassung des Star-Anleihehändlers Tim Haywood einhergingen.

Die variablen Vergütungen von GAM beliefen sich 2021 auf 38 Millionen Franken und machten damit rund ein Viertel der jährlichen Personalkosten der Firma aus. GAM hat seinen Personalbestand von 701 Mitarbeitern per Ende 2020 auf 541 reduziert.

Laut einer Investorenpräsentation sanken die Erträge der Firma im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 27%. Im Januar hatte GAM angekündigt, den fünften Verlust in Folge zu verbuchen und die Veröffentlichung der Ergebnisse für 2022 verschoben. 

(bloomberg/rul)

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