Jetzt besteht sogar die Gefahr eines Flächenbrandes, sollten Israel und der Iran in eine direkte Konfrontation eintreten. Für den hiesigen Finanzplatz bedeutet dies zweierlei: Kundinnen und Kunden müssen auf nervöse Märkte eingestellt und Risiken womöglich aus den Portfolios genommen werden.
Und noch wichtiger: Die Compliance- und Risikomanager sind gefordert. Denn die Sicherheit und Stabilität der hiesigen Banken wird bekanntlich auch von lichtscheuer Kundschaft geschätzt. Ich mag mir den internationalen Aufschrei gar nicht ausmalen, sollte herauskommen, dass eine Schweizer Bank möglicherweise Hamas-nahe Gelder in den Depots hat. Dass die Suche nach den Finanzströmen der Hamas nun weltweit intensiviert wird, ist für Geldwäschereiexperten klar.
Schon der Ukraine-Krieg hat gezeigt, wie schnell die Schweiz auf die Anklagebank kommen kann wegen des Vorwurfs, nicht entschlossen genug Oligarchengeldern nachzustellen. Sicher, Terrorgelder sind eine andere Liga als Oligarchengelder, kein Bankmanagement mit etwas Verstand wird hier Risiken eingehen. Aber die Geldwäscher gehen immer geschickter vor. Und nur ein Verdachtsfall von Hamas-nahen Geldströmen in der Schweiz würde ausreichen, um die Reputation des Finanzplatzes erneut zu beschädigen. Maximale Vorsicht ist das Gebot der Stunde.
Der Strom der schlechten Nachrichten reisst derzeit nicht ab. Behalten Sie dennoch die Zuversicht.