Nach dem Rückgang im 2022 sind die Privatvermögen im letzten Jahr wieder angewachsen. Den Spitzenplatz in dem von der Grossbank UBS am Mittwoch publizierten «Global Wealth Report» belegt ein weiteres Mal die Schweiz.
Die Welt sei im Jahr 2023 reicher geworden, wobei dies in allen Vermögensschichten zu beobachten gewesen sei, sagte Paul Donovan, Chefökonom der UBS-Vermögensverwaltung, an einer Telefonkonferenz. Nach dem "seltenen" Taucher im 2022 habe sich die Vermögensentwicklung normalisiert.
Insgesamt wuchsen die globalen Vermögen im freundlichen Börsenjahr 2023 und vor allem dank steigender Immobilienpreise in US-Dollar gemessen um 4,2 Prozent, dies nach einem Rückgang um 3 Prozent im Jahr davor. Der Rückgang von damals war laut der Studie vor allem auch auf Währungseffekte beziehungsweise den starken Dollar zurückzuführen.
Schweiz bleibt an der Spitze
Angeführt wurde der Aufschwung in der Vermögensbildung regional betrachtet von Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) mit einer Zunahme von 4,8 Prozent. Und auch in Asien-Pazifik (+4,4 Prozent) nahmen die Vermögen deutlich zu, während Amerika mit einem Plus von 3,6 Prozent nicht ganz mithalten konnte.
Im Länderranking verteidigte die Schweiz ihren Spitzenrang. Das durchschnittliche Vermögen eines Erwachsenen (abzüglich Schulden) betrug hierzulande 709'612 Dollar, nachdem dieser Wert im Jahr 2022 in den Bereich von 685'000 Dollar abgerutscht war. Die beiden weiteren Spitzenplätze waren in den Händen von Luxemburg (607'524 Dollar) und Hongkong (582'000 Dollar).
In der Schweiz habe sich das in Dollar gemessene Vermögen im letzten Jahr zum Vorjahr ähnlich gut erholt, wie dies weltweit der Fall gewesen war, hiess es. Doch der Schein trügt, denn in Lokalwährung gemessen ist der Wert um beinahe 6 Prozent geschrumpft. Das dürfte auch Grund dafür sein, dass die Zahl der Millionäre schweizweit leicht auf 1,05 Millionen zurückging.
Zahl der Millionäre wird zunehmen
Rund um den Globus war das Gegenteil der Fall: Da nahm die Zahl der Dollar-Millionäre zu. Am meisten davon leben laut den Angaben mit beinahe 22 Millionen oder einem Anteil von 38 Prozent in den USA. Weiter leben über sechs Millionen Millionäre in China und an die drei Millionen in Grossbritannien.
Mit dem allgemein erwarteten Vermögenszuwachs werde auch die Zahl der Dollar-Millionäre bis 2028 weiter zulegen, sagte Donovan. Besonders in Schwellenländern sei damit zu rechnen, wobei die UBS von weiteren Wertzuwächsen in den meisten Anlagen und einem anhaltenden Wirtschaftswachstum ausgeht.
Ausserdem rechnet die UBS damit, dass in den nächsten 20 bis 25 Jahren weltweit ein exorbitant hoher Betrag von 83,5 Billionen Dollar vererbt werden dürfte, weit über die Hälfte davon in Amerika. (awp/hzb/pg)