In der Schweiz gehört Trinkgeld zum guten Ton. Neun von zehn Schweizern geben ein Trinkgeld, wenn die Leistung stimmt. Doch die neuste Studie der Bank Cler zeigt eine zunehmende Zurückhaltung. Der Hauptgrund: die steigende Inflation. 

Weniger Geld, weniger Trinkgeld – die Inflation hat einen erheblichen Einfluss

«Die Inflation der letzten zwei Jahre ist an den Wenigsten spurlos vorbeigegangen. Mit der Konsequenz, dass die Trinkgeldbeträge für das Servicepersonal rückläufig sind», sagt Samuel Meyer, CEO der Bank Cler, mit Blick auf die neuste Umfrage zum Trinkgeldverhalten von Menschen in der Schweiz. 80% der Bevölkerung spüren die Budgetbelastung, 43% davon stark bzw. sehr stark. Vier von zehn Personen aus der Deutsch- und Westschweiz geben deshalb weniger Trinkgeld als vor der Inflation.

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Die gute Nachricht ist: Trotz der Belastung durch die Inflation bleiben die Freundlichkeit des Personals (70%) und die Zufriedenheit mit den erhaltenen Leistungen (62%) die entscheidenden Faktoren für die Höhe des Trinkgelds, sogar noch vor der persönlichen finanziellen Situation.

Digitale Trinkgeldaufforderung wird nicht geschätzt 

Auch die vermehrt digitalen Zahlungsmethoden haben Einfluss auf das Trinkgeldverhalten – meist zu Ungunsten des Servicepersonals. Fast ein Viertel (24%) der Schweizerinnen und Schweizer gibt an, dass vorhandenes Münz im Portemonnaie einen Einfluss auf die Trinkgeldsumme hat. Das gilt jedoch nur für Barzahler (44%). 43% nutzen Karten und 12% – vor allem jüngere Menschen unter 30 Jahren – bevorzugen Mobile Payment. Der Trend zu digitalem Bezahlen hat auch Auswirkungen auf das Trinkgeldverhalten: 40% der Befragten geben dadurch weniger Trinkgeld, besonders stark ausgeprägt ist dieser Effekt bei den 14-29-Jährigen (46%). Nur 8% geben digital mehr Trinkgeld. Digitale Zahlmethoden haben längst Einzug gehalten, doch über die Hälfte (59%) der Bevölkerung empfinden eine Aufforderung zur Trinkgeldeingabe bei dieser Zahlart als unsympathisch. (pd/hzb/pg)
 

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