Im Juli 2016 wurde Apple Pay in der Schweiz eingeführt, knapp zwei Jahre nach dem offiziellen Start in den Vereinigten Staaten. Zweieinhalb Jahre später erfolgte dann auch die Lancierung in Deutschland. Längst hat sich der Zahlungsdienst etabliert, die weitreichende Verfügbarkeit hat zu seiner wachsenden Akzeptanz bei den Nutzenden beigetragen.
Gemäss Daten der Statista Consumer Insights nutzen mittlerweile rund 46 Prozent der in Deutschland befragten Personen Apple Pay beispielsweise in Geschäften und Restaurants. Online sind es hingegen nur etwa 16 Prozent - hier dominiert vor allem PayPal den Markt. Die Zahlen aus der Schweiz: Etwas weniger (40 Prozent) nutzen Apple Pay an physischen Verkaufsstellen, deutlich mehr - 32 Prozent - hingegen online.
Noch überzeugter von Apple Pay ist zum Beispiel die Bevölkerung in Grossbritannien und in Frankreich. Rund 70 beziehungsweise 63 Prozent der Befragten zahlen dort an physischen Points-Of-Sale mit dem Smartphone per Apple Pay. Ähnlich wie auf dem deutschen Markt verringert jedoch der starke Wettbewerb im Online-Bereich die Nutzerbasis deutlich.
Das einzige Land, in dem Apple Pay beim Online-Shopping häufiger genutzt wird als offline ist China mit 22 Prozent. Die chinesischen Nutzer von Mobile- und Online-Payment verlassen sich vor allem auf die lokalen Marktführer AliPay und WeChat Pay.
Apple öffnet auf Druck der EU Bezahlsystem für Rivalen
Letzte Woche wurde bekannt, dass Apple auf Druck der EU sein Handybezahlsystem künftig konkurrierenden Zahlungsabwicklern zugänglich machen wird. Damit wolle der US-Konzern einen Kartellstreit beilegen und eine drohende milliardenschwere Strafe vermeiden, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Zahlungsabwickler haben wiederholt technologischen Zugang zum NFC-Chip von Apple Pay gefordert. NFC steht für Near Field Communication und ermöglicht den kontaktlosen Datenaustausch auf kurze Distanz. Für Bezahlvorgänge müssen Smartphones oder Bankkarten mit diesen Chips nur kurz an entsprechende Terminals gehalten werden.
Twint hängt Apple Pay um Längen ab
Gemessen am Gesamteinsatz von Mobile Payment in der Schweiz führt Apple Pay aber im Vergleich zu Twint ein Schattendasein. Die Schweizer Bezahl-App ist deutlicher Marktführer vor Apple Pay oder Google. Die jährliche Studie IGEM-Digimonitor zeigt, dass 64 Prozent der Bevölkerung gelegentlich mobile Bezahldienste nutzt. Dabei liegt Twint mit 60 Prozent an der Spitze, deutlich vor Apple Pay und Google Pay. (Statista/hzb/pg)
1 Kommentar
Es wird wohl niemanden überraschen, dass die Schweizer Banken "ApplePay" verhindern wollten. Am 18.12.2016, heute vor 7 Jahren, beglückte der BLICK den Leser mit der Schlagzeile "Wir holen Apple vom hohen Ross herunter" - eine Aussage von Jürg Weber, dem damaligen VR-Präsidenten von TWINT. Von TWINT hört man nur die Anzahl der USER, aber nie die Anzahl von monatlichen Transaktionen, die schliesslich die Gehälter der über 50 Personen, die auf der Payroll der TWINT sind, garantieren. Vergessen darf man nicht, dass die meisten Transaktionen zwischen TWINTERN passieren und daher keine Gebühren generieren. TWINT = SPONSORED BY SWISS BANKING IN REINKULTUR - ohne Chance auf einen internationalen Durchbruch.