Die Aufarbeitung des CS-Falls läuft. Der Bericht des Bundesrats kommt im Frühjahr, der PUK-Bericht Ende Jahr. Dauert das alles nicht viel zu lange?

Die Finma hat inzwischen ihre Interpretation der Ereignisse in einem Bericht publik gemacht. Der Bericht des Bundesrates wird hoffentlich einen konkreten Marschplan für die gesetzgeberischen Reformen vorgeben. Und der PUK-Bericht wird uns hoffentlich darlegen, ob unsere Behörden rechtmässig und effektiv gehandelt haben, sodass wir daraus etwas lernen können. Und Sie haben recht: Es dauert zu lange.

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Gemäss Einschätzung des Finanzstabilitätsrats (FSB) wäre eine geordnete Abwicklung der CS möglich gewesen. Teilen Sie diese Einschätzung?

Im Grossen und Ganzen schon. Ausführungsrisiken gibt es bei einer Operation, die so komplex ist, natürlich immer. Viele Entscheidungsträger und Behörden sind betroffen, mit unterschiedlichen Aufgaben und Interessen. Rechtssysteme verschiedener Länder sind involviert. Politische Risiken spielen ebenfalls eine Rolle. So etwas ist kein Spaziergang. Aber das FSB und alle Behörden, die dort mitmachen, haben in den letzten fünfzehn Jahren daran gearbeitet, die Abwicklung einer global systemrelevanten Bank zu ermöglichen. Einer der wichtigsten Bausteine darin sind die Bail-in-Anleihen.