Sie sind Mitglied des Asset Management Association Switzerland-Vorstandes. Wie schätzen Sie die Bedeutung des Verbandes für die Asset Management Industrie ein?
Das Asset Management ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Schweiz. Mit über 3 Billionen CHF verwaltetem Vermögen und rund 1 Prozent des Schweizer BIP spielt die Branche eine zentrale Rolle. Die AMAS trägt dazu bei, die unterschiedlichen Stimmen der Mitglieder zu vertreten, insbesondere in Zeiten des Wandels.
Christel Rendu de Lint arbeitet seit Mai 2021 bei Vontobel und trat im selben Jahr auch dem AMAS-Vorstand bei. Vor ihrem Antritt bei Vontobel war sie Head of Fixed Income bei der Union Bancaire Privée (UBP) und davor Senior Fixed Income Portfolio
Manager bei Pictet.
Ihre Karriere im Finanzsektor begann sie im Jahr 2000 bei Morgan Stanley als Senior Economist im Aktien-Research (Sell Side). Zu ihren früheren Erfahrungen in der Branche zählt ihre Mitarbeit bei verschiedenen Forschungsprojekten, etwa für den Internationalen Währungsfonds, das britische Schatzamt und die Schweizerische Nationalbank. Christel besitzt einen Doktortitel in Wirtschaft der London Business School und einen Master-Abschluss in Wirtschaft der Universität St. Gallen.
Eva De Matteis ist als Communications Managerin bei der Asset Management Association Switzerland AMAS, tätig.
An welchen Themen arbeiten diese Gremien?
Die AMAS verfolgt Initiativen zur Förderung der Anlegerbedürfnisse und arbeitet an einem besseren Rahmen für die Verwaltung von Renten- und Ersparnissen. Zudem konzentrieren wir uns auf Technologie und Innovation, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz zu sichern.
Was sind Ihre persönlichen Ziele, die Sie in die AMAS einbringen möchten?
Mein Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung des Asset Managements zu schärfen, insbesondere für Altersvorsorge und gesellschaftliche Themen. Ich möchte auch die Integrität des Sektors betonen und die Positionierung gegenüber dem Bund und Regulierungsbehörden verbessern, um Talente zu gewinnen.
Erzählen Sie uns ein wenig über die Dynamik und die Zusammenarbeit im Vorstand.
Es ist eine Freude, im AMAS-Vorstand zu arbeiten. Die Vielfalt der Mitglieder ermöglicht es uns, verschiedene Perspektiven zu integrieren. AMAS-Präsident Iwan Deplazes fördert ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld, das offen und professionell ist.
Was hat Sie dazu bewogen, zur Praxisseite des Asset Managements zu wechseln?
Ich wollte den direkten Einfluss meiner Forschung auf die Portfolios meiner Kunden erleben, weshalb ich 2001 auf die Buy-side wechselte. Diese Entscheidung hat mir ermöglicht, persönlich und beruflich zu wachsen.
Die internationale Reputation des Schweizer Finanzplatzes wird vor allem durch Banken und Private Banking geprägt. Wie kann das Asset Management dazu beitragen?
Die Schweiz ist der drittgrösste Asset Management Standort in Europa. Mit etwa 30 Prozent des verwalteten Vermögens für ausländische Kunden zeigt die Branche ihre Exzellenz und trägt positiv zum internationalen Ruf des Finanzplatzes bei.
Inwieweit kann die AMAS dazu beitragen, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Asset Managements langfristig weiter zu stärken?
Wir müssen den hervorragenden Ruf der Schweiz im Asset Management weiter fördern und ein günstiges regulatorisches Umfeld sicherstellen. Zudem ist es wichtig, internationale Beziehungen zu pflegen, um unsere Stimme global zu positionieren.