Es könne sonst selbst Sanktionen gegen die Geldhäuser geben, sollten Transaktionen unterstützt werden, von denen Russland militärisch profitiere, warnte Yellen bei einem Besuch in Frankfurt. Hier sei noch mehr Arbeit nötig. Russland schaffe es weiter, wichtige Güter zu beschaffen und auch im eigenen Land mehr davon herzustellen. «Wir müssen wachsam sein und ambitionierter.» Alle Banken müssten ihren Fokus stärker darauf ausrichten, dass Russland die Sanktionen umgehen wolle.

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Yellen forderte bei ihrer ungewöhnlich deutlichen Warnung die Banken zudem auf, bei ihren Auslandsaktivitäten ebenfalls notwendige Schritte einzuhalten. Russland wolle unbedingt weiter strategisch wichtige Güter aus Industrienationen wie den USA oder Deutschland beziehen. Der Westen müsse dies unterbinden, auch im Finanzsystem. Yellen zufolge versucht Russland vor allem über China, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Türkei, die Sanktionen zu umgehen. Das US-Finanzministerium werde gegen solche Versuche vorgehen.

EU nutzt Zinsen aus blockiertem Russland-Vermögen künftig für Ukraine

Derweil wird die EU künftig Zinserträge in Milliardenhöhe aus eingefrorenem Vermögen der russischen Zentralbank zur Finanzierung von Militärhilfen für die Ukraine nutzen. Minister aus den EU-Staaten trafen dafür am Dienstag in Brüssel die notwendigen Entscheidungen, wie ein Sprecher der derzeitigen belgischen EU-Ratspräsidentschaft mitteilte. Eine politische Verständigung auf das Vorgehen hatte es bereits vor knapp zwei Wochen gegeben. Allein dieses Jahr sollen bis zu drei Milliarden Euro für die Ukraine zusammenkommen.

Nach Kommissionsangaben sind rund 210 Milliarden Euro der russischen Zentralbank in der EU eingefroren. Das in Brüssel ansässige Finanzinstitut Euroclear hatte zuletzt mitgeteilt, 2023 rund 4,4 Milliarden Euro an Zinsen eingenommen zu haben. (Reuters/awp/hzb/pg)