Im September entfielen auf den Yuan wertmässig 3,71 Prozent der weltweiten Transaktionen, wie aus Daten der Organisation Swift hervorgeht, die sich um die Übertragung von Finanzdaten zwischen Banken kümmert. Der Anteil liegt damit fast doppelt so hoch wie noch im Januar mit 1,91 Prozent. Verglichen mit der Weltleitwährung Dollar, die auf 46,6 Prozent kommt, ist das aber immer noch gering.
Allerdings nutzt China die im Rahmen seines Seidenstrassenprojektes vereinbarten Kredite, um den Yuan international zu fördern. Der zunehmende Wettbewerb mit den USA sowie der Krieg zwischen Russland und der Ukraine haben Peking dazu veranlasst, trotz mehr Länder zur Verwendung des Yuan für die Abwicklung zu bewegen. So hat die staatliche China Development Bank mit der malaysischen Maybank, der ägyptischen Zentralbank und dem Institut BBVA Peru auf Yuan lautende Kreditverträge unterzeichnet.
Eine wichtige Triebfeder für die wachsende Nutzung des Yuan auf internationaler Ebene ist auch der starke Anstieg der US-Zinsen, der Dollar-Kredite teuer macht. Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von inzwischen 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht, um damit die Inflation zu bekämpfen. Infolge der «zunehmend hohen Kreditkosten des Dollars haben sich viele Schuldner zur Finanzierung oder Refinanzierung dem RMB zugewandt», sagte Natixis-Ökonom Haoxin Mu. Der Yuan sei aber noch weit davon entfernt, die Vorherrschaft des Dollar herauszufordern, erklärte dessen Natixis-Kollegin Alicia Garcia Herrero. Der Anteil am internationalen Ölhandel sei verschwindend gering. Auch würden Ausländer ihre Bestände an chinesischen Aktien und Anleihen gerade abbauen.
Chinas Präsident Xi Jinping hat diese Woche Vertreter aus mehr als 130 Ländern zum zehnjährigen Bestehen des chinesischen Handelsprojekts der «Neuen Seidenstrasse» begrüsst. Damit soll die Infrastruktur über Kontinente hinweg verbessert werden - Kritikern zufolge zu Bedingungen, die den Einfluss der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft noch erweitern. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs, überwiegend aus Schwellenländern, nahmen teil, darunter Russlands Präsident Wladimir Putin. (reuters/hzb/ps)