«Municipal bonds» - kommunale Obligationen - sind ein seit langem etablierter und wichtiger Bestandteil der amerikanischen Infrastruktur. Die erste kommunale Obligation in den USA war eine allgemeine Obligation, die von der Stadt New York im Jahr 1812 für einen Kanal ausgegeben wurde. Seitdem sind US-Municipal-Bonds die wichtigste Finanzierungsquelle für Infrastrukturprojekte, die den US-Bürgern zugutekommen. Von Strassen und Schulen bis hin zu Versorgungsbetrieben, Brücken, Krankenhäusern und Flughäfen sind die Instandhaltung und der Ausbau dieser langlebigen Projekte für das tägliche Leben der US-Bürger in den 50 Bundesstaaten der USA von wesentlicher Bedeutung. Die einzelnen US-Bundesstaaten sind eigenständige grosse Volkswirtschaften und ihr BIP ist mit dem von Staaten vergleichbar. Das BIP von Kalifornien allein entspricht beispielsweise dem des Vereinigten Königreichs. Angesichts der Grösse der US-Wirtschaft und ihrer Bevölkerung ist der Markt für US-Municipal-Bonds mit einem Vermögen von über 4,0 Billionen US-Dollar und mehr als 56.000 Emittenten sehr gross.

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Ineffizienzen und Möglichkeiten

Trotz seiner Grösse und Beständigkeit ist der Markt für US-Municipal-Bonds ineffizient, zersplittert und wird von Privatanlegern dominiert, so dass sich eine attraktive Möglichkeit bietet, zusätzliche Erträge mit hochwertigen liquiden Anlagen zu erzielen. Durch einen pragmatischen, langfristigen und bewertungsbasierten Investitionsansatz können institutionelle Anleger die Ineffizienz des US-amerikanischen Marktes für kommunale Obligationen nutzen, um zusätzliche Renditen zu erzielen.

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Attraktive Anlageklasse für nicht-amerikanische Anleger

Ein empfehlenswerter Investitionsansatz sind kommunale Obligationen, die aus einer bestimmten Einnahmequelle gespeist werden, z. B. aus den Einnahmen eines Krankenhauses, eines Flughafens oder einer Mautstrasse. Obligationen werden in den USA in der Regel mit der Infrastruktur wichtiger Dienstleistungen in Verbindung gebracht und spielen daher eine wichtige Rolle im täglichen Leben der Amerikaner. Während Municipal-Bonds in den USA seit langem etabliert sind, stellen sie für viele nicht-amerikanische Anleger eine relativ neue Anlageklasse dar und bieten diesem Markt eine bedeutende Chance.

Eigenschaften steuerpflichtiger US-Municipal-Bonds

Steuerpflichtige US-Municipal-Bonds sind eine Anlageklasse, die eine Allokation in US-amerikanische Obligationen auf logische Weise ergänzt und mehrere Eigenschaften aufweist, die sich im aktuellen Umfeld als besonders vorteilhaft erweisen könnten.

Insgesamt haben sie ein höheres Kreditrating als US-Unternehmen mit Investment-Grade-Rating. Der Bloomberg Municipal Bond Index hat ein durchschnittliches Kreditrating von Aa2/Aa3 gegenüber einem durchschnittlichen Rating von A3/Baa1 für den Bloomberg US Corporate Investment Grade Index. Ein wesentliches Merkmal der meisten Municipal-Bonds ist die direkte Verbindung zu den zugrundeliegenden Einnahmeströmen wichtiger Infrastrukturanlagen oder die Absicherung der Steuereinnahmen einzelner Bundesstaaten.

Robuste Bonitätseinstufungen

Dies macht die Bonitätseinstufung von Munis widerstandsfähiger gegenüber Veränderungen der Kreditbedingungen. Dies wird deutlich, wenn man sich den Moody's Credit Compass anschaut, der darauf abzielt, Trends in den Bonitätsbedingungen zu erfassen. Das langsamere Wachstum und die schwierigeren Finanzierungsbedingungen haben dazu geführt, dass sich der Hintergrund für Unternehmenskredite in einen neutralen Bereich verschoben hat, aber die Bedingungen für Municipal Bonds sind weiterhin gut.

Haushaltskonservatismus der Bundesstaaten

Die meisten US-Bundesstaaten haben ihre Haushalte für das Haushaltsjahr 2024 sehr konservativ aufgestellt, wobei viele von ihnen Prognosen über eine leichte Rezession im Laufe des Jahres einkalkuliert und nur sehr begrenzte Ausgabenerhöhungen zugesagt haben. Da sich das wirtschaftliche Umfeld als widerstandsfähiger als erwartet erweist und die Reserven in den letzten Jahren wieder aufgefüllt wurden, dürften die Staaten in den kommenden Jahren sehr gut aufgestellt sein. 

Monopolartige Natur der Emittenten

Die Fähigkeit kommunaler Emittenten, ihre Schulden gegenüber den Obligationengläubigern zu begleichen, spiegelt die Tatsache wider, dass es sich bei vielen dieser öffentlichen Unternehmen praktisch um Monopole handelt, die Dienstleistungen mit  konstanter Nachfrage für die Öffentlichkeit erbringen. Trotz dieser Eigenschaften werden steuerpflichtige Municipal Bonds in der Regel mit einem vergleichbaren Spread wie Investment-Grade-Unternehmensobligationen mit ähnlichem Kreditrating gehandelt, allerdings mit einer historisch niedrigeren Volatilität. Die 360-Tage-Volatilität des Spreads des US Bloomberg Taxable Muni Investment Grade Index liegt bei 21,7 % und damit deutlich niedriger als die 360-Tage-Volatilität des Bloomberg US Corporate Agg mit 30,4 %.