Mit dem von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im März eingeschlagenen Zinssenkungszyklus sind auch die Zinsen für Festhypotheken gesunken. Die publizierten Referenzzinsen für zehnjährige Festhypotheken liegen per 6. Dezember bei 1,55 Prozent und damit um 0,71 Prozentpunkte tiefer als noch zu Jahresbeginn, wie das Vergleichsportal Comparis in ihrer am Dienstag veröffentlichten Zinsprognose schreibt. Ende September hatte der Richtsatz bei 1,81 Prozent gelegen.

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Bei den von Comparis berechneten Richtsätzen handelt es sich um publizierte, aber noch verhandelbare Durchschnittszinsen von rund 30 Hypothekarinstituten.

Noch stärker als die Hypothekarzinsen sind laut Comparis die Refinanzierungskosten der Banken gefallen, die sogenannten Swaps. Der Zehnjahres-Swap fiel dabei seit Jahresbeginn um 0,83 Prozentpunkte auf 0,33 Prozent. Derweil ging die Rendite für 10-jährige Bundesobligationen, der SNB-Kassazinssatz, um 0,44 Punkte auf 0,24 Prozent zurück.

Weitere SNB-Senkungen eingepreist

Nicht nur die Zinsen für zehnjährige Papiere, auch jene zu weiteren Laufzeiten seien in den letzten sechs Monaten stetig gefallen, hielt Comparis weiter fest. Die Inflation sei in der Schweiz rascher als erwartet geschrumpft, während die SNB den Leitzins seit März in drei Schritten von jeweils 25 Basispunkten auf noch 1 Prozent gesenkt hat.

«Die stark gefallenen Richtzinsen für Festhypotheken deuten darauf hin, dass die SNB ihren Zinssenkungszyklus fortsetzt. In den aktuellen Preisen sind bereits mindestens zwei weitere Zinssenkungen enthalten», ist Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert überzeugt. Der nächste SNB-Entscheid steht am kommenden Donnerstag auf der Agenda.

Bis Ende Juni 2025 gehen die Comparis-Experten derweil von Richtzinsen zu den zehnjährigen Festhypotheken in einer Bandbreite von 1,45 bis 1,65 Prozent aus. Jene für fünfjährige Hypotheken werden zwischen 1,30 und 1,45 Prozent erwartet, verglichen mit dem derzeitigen Richtsatz von 1,40 Prozent.

Druck auf hypothekarischen Referenzzins ist gross

Mit Blick auf die zuletzt stark rückläufigen Hypothekarzinsen werde auch der hypothekarische Referenzzins für Wohnungsmieten im kommenden Jahr wohl sinken, so die Mitteilung weiter. Anfang Dezember hatte das Bundesamt für Wohnungswesen diesen Satz erneut unverändert belassen, nachdem dieser im Jahr 2023 um zwei Schritte von 1,25 Prozent auf 1,75 Prozent angehoben wurde.

«Die teils markanten Erhöhungen der Bestandsmieten aus den beiden Erhöhungen des Referenzzinssatzes haben sich nur in sehr bescheidenem Umfang auf die Inflation ausgewirkt», so Renkert. Sollten Ansprüche der Mieterschaft im Nachgang zu einer Senkung des Referenzsatzes geltend gemacht werden, sei daher auch nur mit geringen Inflationseffekten zu rechnen.

Demgegenüber seien Neumieterinnen und Neumieter aufgrund des knappen Wohnraums mit anhaltend steigenden Angebotsmieten konfrontiert. «Die insgesamt steigenden Mieten sind und bleiben auch in Zukunft ein bedeutender Inflationstreiber», ist der Comparis-Experte überzeugt. (awp/hzb/pg)

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