Im Kampf gegen die Inflation muss die US-Notenbank aus Sicht von Fed-Chef Jerome Powell die Zinsen womöglich noch anheben. Zugleich signalisierte er am Freitag bei seiner an den Finanzmärkten mit Spannung erwarteten Rede beim Notenbank-Forum in Jackson Hole, dass die Währungshüter dabei vorsichtig vorgehen würden. Trotz der Serie an Zinsschritten sei die Inflation noch zu hoch. «Wir sind bereit, die Zinsen gegebenenfalls weiter anzuheben, und beabsichtigen, die Geldpolitik auf einem restriktiven Niveau zu belassen», lautete die Botschaft Powells an die Märkte.
Die US-Notenbank Fed will die Inflation eindämmen und es von den hereinkommenden Daten abhängig machen, ob sie die Leitzinsen im September weiter anhebt oder nicht. Vor der Rede Powells waren am Geldmarkt die Chancen darauf, dass die Zinsen dieses Jahr noch steigen werden, auf 50 Prozent taxiert worden. Die Erwartungen gingen dabei in die Richtung, dass die Fed im September die Füße stillhalten und bei Bedarf im November oder Dezember nachlegen könnte - und zwar mit einem Zinsschritt nach oben von 0,25 Prozent. Die Rede sorgte nicht für mehr Klarheit in den Augen der Investoren. Die Zinserwartungen gingen allerdings leicht zurück.
Fed führt restriktive Zinpolitik
Die Fed hat die Leitzinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht, um die Inflation in den Griff zu bekommen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Die Arbeitslosenquote liegt allerdings auf einer historisch niedrigen Niveau von 3,5 Prozent. Überdies hat die Konjunktur die Serie an Zinserhöhungen bislang unerwartet gut weggesteckt. Und die Inflation ist auf dem Rückmarsch, auch wenn die Verbraucherpreise im Juli mit einer Teuerungsrate von 3,2 Prozent wieder leicht über dem Juni-Wert von 3,0 Prozent lagen. Experten hatten allerdings einen etwas stärkeren Anstieg auf 3,3 Prozent erwartet.
(reuters/rul)