Ausserhalb der Landwirtschaft kamen 303'000 Stellen hinzu. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 214'000 neuen Stellen gerechnet. Auch wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten nach oben revidiert - um insgesamt 22'000 Stellen. Gleichzeitig sank die Arbeitslosenquote um 0,1 auf 3,8 Prozent und die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent.
Erste Zinssenkung erst im September?
Der Arbeitsmarktbericht spielt für die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve eine wichtige Rolle. Mittlerweile wird an den Finanzmärkten eine Zinssenkung erst für den September erwartet. Bisher war man noch vom Juli ausgegangen. «Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinswende doch ein wenig später erfolgt, als bislang angenommen, hat nun jedenfalls zugenommen», schreibt Matthias Krieger, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. Er verweist zudem auch auf den Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell. Der hatte angesichts der Stärker der US-Wirtschaft Erwartungen auf baldige Zinssenkungen gedämpft.
«Der gute Arbeitsmarkt ist in gewisser Hinsicht ein Problem für die Fed», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die Notenbank habe Zinssenkungen im Visier und kommuniziere dies auch so. «Doch je besser und je länger die US-Wirtschaft auf ihrem soliden Wachstumspfad bleibt - und hierfür ist nun einmal der Arbeitsmarkt ein guter Indikator - desto mehr stellt sich die Frage, ob überhaupt Zinssenkungen notwendig sind», so Gitzel. Es könnten sogar Zinserhöhungen notwendig werden, auch wenn das nicht das Hauptszenario sei. (awp/hzb/pg)