Das Geschenk, das sich die zwei Gründerinnen von Dienstleistung auf Zeit (DaZ) für ihre Kunden für das vergangene Geschäftsjahr ausgedacht haben, ist Programm: verschiedene entspannende pflanzliche Badeextrakte. Denn mit DaZ wollen Alexandra Daumüller und Katherina Leuenberger ihre Kunden vor allem von Stress befreien. Das heisst, sie springen in die Bresche, bauen Pendenzenberge schnell und unkompliziert ab und verbreitern Engpässe.

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Dazu bieten die beiden energiegeladenen Frauen ihr Know-how im Personalwesen an, in der Immobilienverwaltung, im Bereich Organisation, in der Buchhaltung und der Administration, und zwar solange und sooft es ein Kunde wünscht.

«Unsere Kunden holen sich mobile Kompetenz ins Haus», erklärt Alexandra Daumüller. «Dadurch können sie sich wieder aufs Kerngeschäft konzentrieren und den Stress reduzieren.» Die beiden Geschäftspartnerinnen verstehen sich als selbstständige Projektarbeiterinnen, die vor Ort in unterschiedlicher Dauer fachliche Unterstützung anbieten oder Phasen von ungelösten Stellenbesetzungen überbrücken, Prozesse begleiten sowie Entlastung bei Engpässen bieten.

Geduldig beantworten die beiden Unternehmerinnen die Standardfrage, mit der sie beinahe täglich konfrontiert werden. Wie unterscheidet sich die Tätigkeit von DaZ von derjenigen eines Temporärbüros? «Wir vermitteln kein Personal, sondern erledigen die Aufgaben selbst. Und wir sind auch kein Beratungsunternehmen, sondern sehen uns klar als Umsetzerinnen», umschreibt Katherina Leuenberger ihre Arbeit.

Ihre Einsätze können sich auf lediglich ein paar Stunden beschränken oder aber über einige Monate oder gar Jahre erstrecken. «Meine Einsätze reichen von der operativen Führung einer Liegenschaftenverwaltung als längerfristiges Mandat bis hin zum kürzesten Einsatz: die Wohnungsübergabe», sagt Daumüller. Und bei ihrer Partnerin liegen die kürzesten Mandate bei rund einer Woche, «zum Beispiel, wenn ich Salärabrechnungen über ein Monatsende mache».

Beide bezeichnen sich als notorische Wiederholungstäterinnen, denn haben die Kunden die Zeitdienstleisterinnen einmal entdeckt, arbeiten sie immer wieder mit ihnen zusammen. «So ist es inzwischen unsere grösste Schwierigkeit, uns nicht anstellen zu lassen», meint Alexandra Daumüller mit einem Augenzwinkern. Für beide ist ihre Geschäftsidee daher immer wieder eine Gratwanderung zwischen Daueraufträgen und Kurzzeiteinsätzen.

Um die Arbeitsspitze zu brechen, ist es bei einem sehr grossen Immobilienmandat auch schon einmal vorgekommen, dass Alexandra Daumüller über eineinhalb Jahre eine Mitarbeiterin zu 50 Prozent angestellt hat. Diese hat ihr während dieser Zeit die Immobilienbuchhaltung abgenommen. Personal für Arbeiten im Backoffice fest einzustellen, haben die beiden aber nicht vor. «Das treibt lediglich die Kosten in die Höhe und verkompliziert unsere Prozesse.»

Sowohl Alexandra Daumüller als auch Katherina Leuenberger begannen ihre berufliche Karriere mit einer kaufmännischen Lehre. Nach der Lehrzeit in einem Bau- und Immobilienunternehmen respektive in einem Immobilien-Treuhand-büro spezialisierte sich Daumüller auf die Verwaltung von Immobilien und Leuenberger auf das Personalwesen. Bei beiden folgten diverse Aus- und Weiterbildungen in ihren Spezialgebieten.

Die Geschäftspartnerinnen verfügen über einen breiten Erfahrungshorizont in ihrem Fachgebiet und haben bis zur Firmengründung ihre letzten Jahre als Angestellte beim selben Arbeitgeber verbracht, und zwar in einem Immobilienunternehmen, in dem Katherina Leuenberger als Personalfachfrau amtete und Alexandra Daumüller als Leiterin der kaufmännischen Immobilienführung. Irgendwann tauchte bei den beiden die Idee auf, sich gemeinsam selbstständig zu machen. Warum, können die beiden im Nachhinein auch nicht genau sagen. Denn sie gehören nicht zu den Firmengründern, die schon in der Schulzeit davon geträumt haben, einmal ihr eigenes Unternehmen zu besitzen.

«Bei unseren Einsätzen ist hohe Flexibilität bezüglich kurzfristiger und schneller Einsätze gefragt. Dies bedingt, dass wir in der Gegenwart verwurzelt sind und somit unkompliziert handeln können», so Daumüller. «Wir haben bereits in verschiedenen Projekten sehr gut zusammengearbeitet und gemerkt, dass wir das Heu auf derselben Bühne haben», blickt Katherina Leuenberger zurück. «Und dann haben wir uns eines Tages eben überlegt, wie wir unsere Fähigkeiten selbstständig am besten einsetzen können, ohne als klassische Immobilien- oder Personalvermittlerinnen zu arbeiten. Denn damit hätten wir uns in einem absolut gesättigten Markt versucht und wären heute bestimmt schon wieder verschwunden», betonen die beiden. «Eine Nischendienstleistung anzubieten, macht zudem viel mehr Spass.» Spass mache auch die Doppelrolle als Mutter von zwei Buben und Geschäftsfrau, betont Alexandra Daumüller.

Das vor vier Jahren gegründete Unternehmen floriert. «Da wir beide einen sehr unternehmerischen und dadurch auch eigenverantwortlichen Charakter besitzen, funktioniert unsere Partnerschaft so erfolgreich», ist Daumüller überzeugt. «Das heisst, dass wir zwar eine gemeinsame Idee und gemeinsame Prozesse haben, doch bei allem anderen herrscht eine klare Abgrenzung», fährt ihre Kollegin weiter. Will heissen, für den Lohn oder für die Rechnungsstellung ist jede der beiden Partnerinnen selbst verantwortlich. Halbiert werden lediglich Infrastrukturkosten oder die Kosten für das Marketing.

Apropos Marketing: Bis auf die Homepage und eine kleine Broschüre haben die beiden seit vier Jahren kaum einen Rappen dafür ausgegeben. Die Fixkosten von DaZ können niedrig gehalten werden. «Wir sind hauptsächlich bei unseren Kunden im Einsatz, daher brauchen wir keine repräsentativen Büroräumlichkeiten.»

Neben der finanziellen Unabhängigkeit nennen die Unternehmerinnen das grosse Vertrauen, das sie ineinander haben, als einen der grössten Erfolgsfaktoren für ihre erfolgreiche Zusammenarbeit. «Wenn wir uns nicht blind vertrauen könnten, würde das wahnsinnig viel Energie absorbieren, Energie, die wir besser für unsere Kunden einsetzen als für uns», betont Daumüller.

Warum haben sie sich eigentlich für die GmbH entschieden? Hätten sie nicht auch gemeinsam als Einzelfirmen auftreten können? «Natürlich, doch das wirkt einfach viel weniger professionell», erklärt Katherina Leuenberger. «Zudem können wir uns bestens vorstellen, eines Tages noch andere Partnerinnen oder Partner hinzuzunehmen.» Diese müssten über sehr viel Eigenverantwortung und Selbstmotivation verfügen, dürften keine Angst vor der Selbstständigkeit haben und müssten sich zu gleichen Teilen am Unternehmen beteiligen wie die beiden Gründerinnen heute. «Wir wollen lieber Gleichgesinnte als Angestellte», bringt es Leuenberger auf den Punkt.

Die Kundenliste von DaZ reicht von Handwerksbetrieben bis zu Grossunternehmen. Zudem arbeiten beide Besitzerinnen auch in öffentlichen Verwaltungen oder für Pflegeheime.

Die Arbeit als Zeitdienstleisterinnen beflügelt, und durch die wechselnden Mandate und Firmenkulturen lernen Alexandra Daumüller und Katherina Leuenberger täglich unglaublich viel dazu. «Unsere Flexibilität, in jeden Engpass zu schlüpfen und unser Know-how adaptiert auf die neue Situation sofort operativ werden zu lassen, laugt aber auch aus», betont Katherina Leuenberger. Daher bezeichnen es beide als ihr mittelfristiges Unternehmerinnenziel, vermehrt darauf zu achten, dass der Beschäftigungsgrad ausgewogen ist.

Ans Aufhören denkt weder Daumüller noch Leuenberger. «Viel eher werden wir uns ernsthaft um das angedachte Partnerschaftsmodell kümmern.»

DaZ GmbH, Liebefeld BE

Gegründet: 2000
Umsatz: keine Angaben
Anzahl Mitarbeitende: zwei
Geschäftsleitung: Alexandra Daumüller, Katherina Leuenberger
Finanzierung: Eigenmittel
Geschäftsidee: DaZ springt schnell und unkompliziert in die Bresche,
damit der Kunde, die Kundin den Blick aufs Kerngeschäft behalten kann. Kurz gesagt: Wir überbrücken jede Art von Engpass in unserer Branche.
Firmenphilosophie: Kompetenz ist mobil, und zwar geistig und örtlich. Flexibilität leben wir.
Führungsgrundsätze: Gegenüber den Mitarbeitenden von unseren Kunden: teamorientierte Arbeitsweise; unser Know-how geben wir laufend weiter. Ziel: Eigenkompetenz der Mitarbeitenden steigern.

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