US-Präsident Barack Obama ist wiedergewählt. Der demokratische Amtsinhaber siegte bei der Präsidentenwahl gegen seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney. Nach Berechnungen des US-Fernsehsenders CNN kam Obama zunächst auf 303 Wahlmännerstimmen, sein Rivale Romney auf lediglich 203. Um die Wahl zu gewinnen, sind 270 Wahlmänner nötig. 

Romney gestand die Niederlage in einer kurzen Rede ein. Obama feierte das Ergebnis schon vor seiner eigenen Ansprache auf Twitter. «Vier weitere Jahre», schrieb er kurz und knapp und fügte ein Foto hinzu: Es zeigt Obama in einer innigen Umarmung mit seiner Frau Michelle. In weiteren Kurzmitteilungen dankte Obama seinen Wählern und Anhängern.

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In letzten Umfragen vor dem Wahltag hatten die Kandidaten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Romney schaffte es allerdings bis zuletzt nicht, landesweit eine breite Wechselstimmung zu entfachen. Konservative Kreise hielten ihn für zu liberal, andere kritisierten ihn als zu wenig prinzipientreu.

Streit um Wirtschaftspolitik

Das schwache Wirtschaftswachstum und die hohe Arbeitslosigkeit prägten den Wahlkampf in den USA. Romney warf dem Präsidenten vor, keine wirklichen Rezepte für einen Ausweg aus der Krise zu haben.

Allerdings musste sich Romney selbst im eigenen Lager den Vorwurf gefallen lassen, er habe im Wahlkampf keine klaren Positionen vertreten, zum Beispiel bei den Steuern, bei Konjunkturprogrammen oder bei der Schaffung von Arbeitsplätzen.

Obama hielt seinem Gegnern entgegen, er habe den Absturz der Wirtschaft verhindert und die Konjunktur wieder stabilisiert. Obama hatte nach der Begeisterung 2008 zeitweise Mühe, die eigene Basis zu mobilisieren, weil einige seiner Versprechen unerfüllt blieben.

Negativwerbung im Fernsehen

Obama verwies darauf, dass er die Wirtschaft vor dem völligen Absturz bewahrt und die verpflichtende Krankenversicherung für alle eingeführt habe. «Osama bin Laden ist tot und General Motors lebt», hatte Obamas Vize Joe Biden im Wahlkampf verkündet.

Wie nie zuvor in der US-Geschichte überzogen sich die Kontrahenten gegenseitig mit Beschuldigungen und verunglimpfender Wahlwerbung. Die Demokraten stellten den Herausforderer Romney als unbarmherzigen Multi-Millionär dar, der mit seinen Steuerplänen die Kluft zwischen Reich und Arm weiter vergrössern will.

(tno/muv/sda)