Lotus-Chef Dany Bahar weiss, wie man Schlagzeilen produziert. In hoher Kadenz verbreitet der Schweizer am Steuer des Sportwagenherstellers neue Ideen und Konzepte. Letzte Woche überraschte er mit einer Meldung in eigener Sache.
Dieses Mal zierte eine Farbfotomontage die Depesche aus dem Lotus-Hauptquartier in England. Sie zeigt Bahar in der Pose von Comical Ali, dem Propagandaminister von Saddam Hussein, der noch den Courant normal beschwor, als bereits US-Panzer durch Bagdad ratterten. «There are no problems at Lotus», wird Bahar zitiert.
Die Montage ist dem Satire-Blog Sniffpetrol.com entnommen, der kürzlich allerlei giftige bis ehrverletzende Gerüchte über Lotus in die Welt setzte. Bahar konterte humorvoll: «Schaut mal, worauf wir online stiessen: Findet ihr das nicht lustig? Wir auch.» Doch so ganz geheuer war ihm die Sache doch nicht: «Obwohl wir schmunzelten, treffen die Fakten nicht zu.» So stellte er sofort klar, dass er entgegen den Sniffpetrol-Behauptungen noch immer CEO der Lotus-Gruppe sei.
Fakt ist aber auch, dass derzeit viele Gerüchte die Runde machen. Auslöser ist ein Milliardendeal in Malaysia. Lotus-Besitzer Proton aus Kuala Lumpur wird vom Konglomerat DRB-HICOM übernommen, das in Malaysia für Honda und Mercedes produziert.
DRB-HICOM ist derzeit mit einer Due Diligence von Lotus beschäftigt. «Da gab und gibt es positive Gespräche», schreibt Bahar, der einst für Red Bull und Ferrari arbeitete. Nur logisch, dass in dieser heiklen Prüfphase Negativgerüchte zur Sanierung von Lotus und zu ihrem Chef nicht dienlich sind.