Es gab diese Momente, in denen Ingrid Krauss an der grossen Idee ihres Sohnes zweifelte. Etwa als sie 2013 mit ihrer erwachsenen Tochter Tanja über die Autobahn fuhr und in die Busse der Konkurrenzmarke MeinFernbus blickte, die waren «meistens gut besetzt», erzählt sie. «Die von FlixBus waren nicht so voll.» Da hätten sich die beiden Frauen vielsagend angeschaut, voller Sorgen.

Fast sieben Jahre später sitzt die 67-Jährige in der neuen Nürnberger FlixBus-Niederlassung: dunkle Jeans, dunkler Blazer, selbstbewusster Haarschnitt. Die dreifache Mutter blickt auf ein bewegtes Arbeitsleben zurück, hat als Flugbegleiterin bei der Lufthansa gejobbt, für Messen hostiert, in der Firma ihres Exmannes angepackt. Neben ihr hockt Daniel, ihr 36-jähriger Sohn, dem sie bis zu diesem Tag nichts von den Zweifeln erzählt hatte – auch weil sie ihren Glauben an ihn nie wirklich erschütterten. «Wenn es schieflaufen sollte, da war ich mir sicher, würde er auch wieder was anderes finden», sagt sie. Es lief nicht schief.

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