In der Schweiz besetzen Frauen nur 17 Prozent der obersten Führungspositionen. Was denken die männlichen CEO und Topmanager, die Sie interviewt haben, über diese schwache Quote?
Sie haben unterschiedliche Erklärungen dafür. Viele verweisen auf die historische Rollenverteilung und den gesellschaftlichen Kontext. Manche sagen aber auch ganz offen, dass es Frauen ihrer Meinung nach an Karriereorientierung mangelt. Viele wüssten angeblich nicht, was sie wollen. Ausserdem vermissen die Männer bei ihren Kolleginnen die Bereitschaft, beherzt zu entscheiden und ins Risiko zu gehen. Den weiblichen Ansatz, zunächst von allen Beteiligten eine Einschätzung einzuholen, sehen manche als zu zeitraubend an.
Für Ihr vorheriges Buch hatten Sie Topmanagerinnen befragt. Wie begründen die den Mangel an weiblichem Führungspersonal?
In den meisten Punkten stimmen die Geschlechter überein – bis auf einen: die Diskriminierung. Gerade deutsche Managerinnen nannten dieses Problem an erster Stelle. Ihre männlichen Kollegen sehen das Problem zwar auch, räumen ihm aber nicht die erste Stelle ein.