Ein Dienstwagen gehört für etwa die Hälfte der Schweizer Managerinnen und Manager fix zum Vergütungspaket dazu. Zwar sind Dienstwagen vor allem für die jüngere Managergeneration nicht mehr das Statussymbol schlechthin, dennoch sind sie für viele ein wichtiges Incentive.
Firmenfahrzeuge werden in der Regel umso häufiger vergeben, je höher die Mitarbeitenden in der Hierarchie angesiedelt und je stärker der Vertriebscharakter der Funktion ist. So steht 53 Prozent des Top Kaders, 26 Prozent des oberen Kaders und 14 Prozent des Kaders ein Firmenfahrzeug zur Verfügung. Auf allen Kaderebenen werden bevorzugt Audis als Firmenfahrzeuge angeschafft.
Das Budget
Das Anschaffungsbudget varriert deutlich je nach Position auf der Karriereleiter. Im Top Kader dürfen 70.000 Franken für den Dienstwagen ausgegeben werden, im oberen Kader 56.000 und für Führungspositionen auf der untersten Ebene sind noch 40.000 Franken Budget drin.
Topkader können ihre Firmenfahrzeuge in 80 Prozent der Fälle zudem auch unbegrenzt privat nutzen. Den anderen Mitarbeitergruppen steht das Firmenfahrzeug ebenfalls überwiegend auch privat unbegrenzt zur Verfügung. Nur wenige Firmen schliessen eine private Nutzung des Firmenwagens explizit aus.
Interessant ist ein Blick auf die bevorzugte Automarke: Diese wird in nur 30 Prozent der Fälle vorgeschrieben. 70 Prozent der Manager auf der obersten Führungsstufe dürfen sich die Marke selbst auswählen. Und hier sind die Präferenzen auf einige wenige Marken beschränkt: Der oberste Kader bevorzugt Audi (25 Prozent), BMW (24 Prozent), Mercedes (22 Prozent und VW (14 Prozent).
Die Ausstattung
Auf den niedrigsten Kaderstufen ist VW die beliebteste Marke (40 Prozent. Darauf folgt Audi (23 Prozent), Volvo (17 Prozent( und Toyota, Skoda und Mercedes mit jeweils 7 Prozent. Tesla hingegen scheint in der Statistik der beliebtesten Firmenfahrzeuge der Schweiz noch nicht auf.
Mitreden dürfen Kaderleute immerhin auch bei der Ausstattung. 62 Prozent dürfen die Fahrzeugausstattung selbst wählen, nur bei 5 Prozent des Top Kaders ist sie vorgeschrieben, beim Rest ist sie teilweise vorgeschrieben.
Wer übrigens mit dem zur Verfügung stehenden Budget für seinen Dienstwagen nicht zufrieden ist, darf auf Kaderstufe in 60 Prozent der Fälle privat Mittel zuschiessen, um seinen Traumwagen zu bekommen. Bei 65 Prozent der Angestellten ohne Kaderfunktion, aber mit Dienstwagen, ist diese Option nicht vorgesehen.
Dieser Text wurde das erste Mal publiziert am 23. Juni 2021.
1 Kommentar
Ein Dienstwagen ist nur dann, und nur eingeschränkt, für die Private Nutzung attraktive, wenn kein Privatfahrzeug zur Verfügung steht. Ansonsten sind eh da Kosten. Steuerliche Aufrechnung sowie Wegfall des Arbeitswegsabzuges schlagen schmerzhaft zu buche und der Private Nutzen wird eingeschränkt.
Die Aufrechnung führt dazu, dass der Arbeitnehmer über 10 Jahre den Firmenwagen vollumfänglich finanziert ohne ihn zu besitzen und der Arbeitgeber so unlauter Kosten spart. Die Lohnsumme zu erhöhen und den Mindestbetrag abzuziehen ändert nichts an der Mogelpackung.
Schliessen sie die Private Nutzung aus (Poolfahrzeuge) so dass keine Aufrechnung stattfinden kann und der Arbeitsweg zum Abzug zugelassen werden muss.
Beharren Sie auf die Benutzung des Privatfahrzeuges gegen Spesenentschädigung. Dieses steht ihnen auch nach 1.5-2 Jahren noch zur Verfügung. (Durschnittliche Anstellungsdauer im Vertrieb).
Das alles ist leider das Resultat der korrupten Nähe der Wirtschaft und Politik und eine systematische Benachteiligung der Landbevölkerung. Mitunter ein Grund warum Nein zum an sich sinnvollen CO2 Gesetz gesagt wird. Gewerkschaften setzt Euch für Eure Basis und den Mittelstand ein statt für Fehlkonzepte.