Luzern ist 2015 die erfolgreichste Tourismusdestination im Alpenraum gewesen, zumindest wenn es es nach einem Index des Konjunkturforschungsinstituts Bakbasel geht. Im Wintertourismus haben allerdings österreichische Ziele die Nase vorn.
2015 hatten die Schweizer Tourismusorte mit dem starken Franken zu kämpfen, wie Bakbasel am Donnerstag mitteilte. Die Zahl der Übernachtungen in Hotels ging zurück, im Gegensatz zu den Alpendestinationen im Ausland. Dennoch konnte sich rund jede dritte der untersuchten 38 Schweizer Alpendestinationen steigern.
Berge und See
Über das ganze 2015 gesehen führt Luzern den «BAK TOPIndex» an. Unter den besten 15 von 149 gelisteten Destinationen ist neu auch Interlaken BE. Das gute Geschäft machten Luzern und Interlaken, die mit Bergen und See trumpfen können, im Sommer – sie führen die Sommerliste der Top 15 an. Auf Platz 6 folgt Weggis LU, das ebenfalls am Vierwaldstättersee liegt und die Rigi im Rücken hat.
Luzern und Interlaken hätten ihre Hotelkapazitäten hervorragend auslasten können und ihre Marktanteile erhöht, schrieb Bakbasel. Luzern schlug bei der Auslastung obenaus. Im Preisvergleich musste sich Luzern aber von Destinationen in Österreich und im Südtirol (I) geschlagen geben, und Interlaken schnitt noch schlechter ab.
Interlaken bei Asiaten beliebt
Luzern konnte von einer hohen Dichte von Attraktionen und der Lage am Vierwaldstättersee profitieren. Interlaken wusste sich auf den Märkten in Asien zu positionieren – im Sommer generierten diese Gäste mehr als ein Drittel der Nachfrage. Weggis schaffte den Sprung nach vorne dank mehr belegter Hotelbetten und höherer Ertragskraft.
Unter den besten Sommerdestinationen sind neben den drei schweizerischen eine Destination in Deutschland (Oberstdorf im Allgäu), vier in Italien und sieben in Österreich.
Im Winter nach Österreich
Schlechter sieht es für die Schweizer Destinationen aus, wenn man nur die Wintersaison betrachtet. Keine einzige Schweizer Destination findet sich unter den ersten 15. Angeführt wird die Rangliste von Lech-Zürs im österreichischen Vorarlberg, nahe der Schweizer Grenze. Dahinter folgen fast nur österreichische Ziele. Lediglich Val d'Isère/Tignes in den französischen Alpen und Gröden im Südtirol schafften es unter die 15 Besten.
In den Augen der Konjunkturforscher gibt es Anlass zur Hoffnung für den Schweizer Tourismus. Die Nachfrage im laufenden Jahr sei zwar um 2 Prozent gesunken, hiess es in der Mitteilung. Doch die letzten zwei Monate der vergangenen Sommersaison seien positiv gewesen. «Das ist nun endlich ein Silberstreifen am Horizont.»
(sda/ccr)