Vor allem die Jungen säumen ihre Steuern: Bei jedem achten Schweizer zwischen 18 und 24 Jahren ist eine Zahlung überfällig. Dies zeigen neue Zahlen des Bundesamts für Statistik (bfs). Auch Romands, Ausländer und Personen mit wenig Schulbildung zahlen ihre Abgaben häufiger nur schleppend. Pensionäre dagegen sind vorbildlich: 19 von 20 von ihnen begleichen ihre Steuern pünktlich.
In der Schweiz wird häufig auf Pump gelebt, wie die Statistik weiter zeigt: Vier von zehn Personen leben in einem Haushalt, in dem Summen zu begleichen sind. Dazu zählen unbezahlte Rechnungen ebenso wie Kredite oder ein Minus auf dem Konto oder bei der Kreditkarte.
Kredite am häufigsten für das Auto
Knapp jeder Dritte lebt in einem Haushalt mit Kredit. Am häufigsten leihen sich Schweizer Geld, um damit ein Auto zu kaufen (knapp 20 Prozent der Bevölkerung). Rund 7 Prozent der Schweizer zahlen ihre Möbel in Raten ab. Am dritthäufigsten wird der Kredit benutzt, um Rechnungen oder Schulden zu bezahlen. Diese Art von Schulden haben aber nur noch 3 Prozent der Schweizer.
Wenig zahlungsfreudig ist die Bevölkerung auch, wenn es um Darlehen oder die Krankenkassenprämie geht. Bei der Miete oder Heizkosten kommen Schulden weniger häufig vor.
Schulden sind verpönt
Wer sich bewusst macht, wie viele Schweizer finanziell in der Kreide stehen, fragt zu recht: Haben die Schweizer Probleme im Umgang mit Geld? Das sehen allerdings die wenigsten Erwachsenen so. Nach ihrer subjektiven Einschätzung befragt, sagt nur jeder zehnte Schweizer über 16 Jahre, er habe sein Budget nicht im Griff.
Obwohl offenbar viele Schweizer kalkuliert das Risiko eingehen und sich Geld leihen, sind Schulden verpönt: Das Geld muss vor dem Ausgeben verdient werden, befanden neun von zehn Personen laut Umfrage des bfs. Und fast niemand nimmt Schulden locker: Weniger als 10 Prozent finden es in Ordnung, sich etwas zu leisten, wenn kein Geld da ist.
(sda/ccr)