Wo finden wir in der Schweiz Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen?
Claudine Esseiva: Die Lohnungleichheit beginnt bereits mit dem Berufseinstieg, das ist etwas beängstigend. Sie beginnt also, noch bevor Kinder oder andere Faktoren Einfluss nehmen können. Die Diskrepanz nimmt dann aber zu. Beunruhigend ist: Je höher man die Karriereleiter hinaufsteigt, desto grösser werden die Unterschiede.
Wie erklären Sie sich das? Logisch wäre ja, dass gut qualifizierte Frauen sich in der besten Ausgangslage befinden, um gleich hohe Löhne zu verhandeln wie ihre männlichen Kollegen.
Es gibt dafür keine plausible Erklärung. Man kann es auch nicht zurückführen auf das Thema Vollzeit und Teilzeit, denn Frauen in Führungspositionen sind ja gerade diejenigen, die hochprozentige Pensen arbeiten. Da empfinde ich manchmal auch eine gewisse Ohnmacht.