Es ist eine weitere bittere Niederlage in seiner Wahlheimat: Seit Jahren kämpft der russische Investor Viktor Vekselberg um Anerkennung im Schweizer Wirtschaftsestablishment. Doch bislang blieb ihm die verwehrt. Nun liess ihn auch der Schweizer Wirtschaftsdachverband Economiesuisse abblitzen.
Vekselbergs Beteiligungsgesellschaft Renova stellte den Antrag auf Mitgliedschaft bei Economiesuisse, wie Recherchen von handelszeitung.ch zeigen. Diesen brachte Economiesuisse-Direktor Pascal Gentinetta denn auch in die Vorstandssitzung vom letzten Mittwoch ein.
Swissmem stellte sich quer
Dort war Endstation. Vor allem die Vertreter des Mitgliedverbandes Swissmem, angeführt von Verbands- und Economiesuisse-Vizepräsident Hans Hess, lehnten den Beitritt von Renova am Treffen vehement ab. Nach einer ausführlichen Begründung schritten die Economiesuisse-Vorstandsmitglieder dann zur Abstimmung. Das Resultat: Sie verwarfen den Antrag von Renova deutlich. Diesen Sachverhalt bestätigen zwei zuverlässige Quellen im Gespräch mit handelszeitung.ch übereinstimmend.
Selbst Economiesuisse-Direktor Pascal Gentinetta bestätigt indes das Njet zu Vekselbergs Mitgliedschaft. «Die Ablehnung erfolgte, weil es sich bei Renova um eine reine Beteiligungsgesellschaft handelt», erklärt er. Die beiden wichtigsten Beteiligungen in der Schweiz, Sulzer und OC Oerlikon, seien bereits Mitglied bei Swissmem und daher indirekt auch Mitglied von Economiesuisse. «Daher wären sie dann quasi zweifach vertreten.»
Einzelfirmen dürfen Economiesuisse beitreten
Andere, mit der Materie vertrauten Personen, führen allerdings auch «negative Erfahrungen» mit Renova und Viktor Vekselberg ins Feld. Zudem gehe nach der Niederlage zur Abzocker-Initiative die Angst vor negativen Schlagzeilen um, sollte Economiesuisse einen Oligarchen und Pauschalbesteuerten als Mitglied aufnehmen. Renova war trotz telefonischer und schriftlicher Anfrage für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.