BILANZ: Sie bieten Business-Sprach-Trainings an über 50 Schulen weltweit an. Was wird am stärksten nachgefragt?

Englisch ist mit 70 Prozent Leader. Klare Nummer zwei ist Französisch, gefolgt von Spanisch.

Und der Hype um Mandarin?

Natürlich wird das wichtiger. Aber wer nicht einen konkreten China-Einsatz plant, tut besser daran, zuerst sein Business-Englisch zur Verhandlungsreife zu bringen. Mandarin wird bei uns heute noch schwach nachgefragt.

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Wie findet man den richtigen Business-Sprachkurs?

90 Prozent aller Sprachschulen eignen sich nicht fürs Business – weil die Teilnehmer zu jung sind und weil Mainstreamkurse nicht auf geschäftliche Eigenheiten eingehen. Zielführend ist nur eine persönliche Bedürfnisanalyse. Will ich besser verhandeln oder präsentieren? Muss ich sattelfester im Finanz-Speech werden, oder will ich mich kulturell besser einbringen können? Nur wenn diese Dinge geklärt sind, kann ein Sprachtraining wirklich zielführend sein.

Manager sind oft im Zeitstress. Lohnen sich kurze Sprachtrainings?

Ja. Nur schon eine Woche bringt viel. Man kann in dieser Zeit auf 50 Englisch-Kontaktstunden kommen, hauptsächlich im Sprachkurs, aber auch beim Lunch mit dem Lehrer, bei den Hausaufgaben, den sozialen Aktivitäten neben dem Unterricht und im Umgang mit der Gastfamilie.

Manager in der Gastfamilie?

Auf jeden Fall. Solche «Executive Homestays» sind wirkungsvoll. Sie erlauben Einblicke ins reale Leben und in den so wichtigen Smalltalk.

Ist es nicht absurd, wenn Deutschschweizer perfekt Englisch sprechen, aber in Französisch stottern?

Das ist ein Phänomen unserer Zeit. Als zweite Sprache nach Englisch raten wir Deutschschweizern deshalb ausdrücklich zu Französisch.

Das nächste grosse Ding müsste dann Mandarin sein?

Nicht unbedingt. Angesichts der wirtschaftlichen Potenz Lateinamerikas könnte man auf Spanisch setzen.

Und wie läuft Ihr Business?

Wenn die Weltwirtschaft kriselt, kürzen die Firmen oft Budgets für Sprachweiterbildungen. Dafür steigt der Anteil der Selbstzahler. In normalen Zeiten halten sich die beiden Gruppen die Waage, derzeit machen Selbstzahler den höheren Anteil aus.