Sie waren fünf Jahre lang in Grossbritannien als Korrespondentin des SRF. Nun kommen Sie zurück in die Schweiz und starten neu als Headhunterin. Warum die Neuausrichtung?
Ich wechsle vom Journalismus in die Privatwirtschaft und werde Executive Searcherin. Umgangssprachlich Headhunterin. Ich möchte Frauen in Top-Positionen fördern und sie sichtbarer machen. Grossbritannien hat mich inspiriert. Dort merkte ich ab Tag eins, welchen Unterschied es macht, wenn Frauen in den Medien sichtbar sind.
Wie sieht das konkret aus?
Für mich war es ein Eye-Opener, als ich in London ankam und in den Medien, etwa auf BBC, so viele Frauen sah. Expertinnen und Politikerinnen, wie damals Theresa May, Nicola Sturgeon aus Schottland oder die Finanzfrau Gina Miller. Ich habe realisiert, wie ich früher – vor meiner Zeit in London – beim Auftritt einer Frau unbewusst gedacht habe: Oh, eine Frau – schauen wir mal, wie gut sie ist. Das ist komplett weg. Und: So viele Frauen in Top-Positionen zu sehen, hat mich selber in meiner Rolle weiter bestärkt. Sprich, wenn Frauen sichtbarer sind, ändert das etwas.