Das Europaparlament hat in der Sache zwar nur ein Anhörungsrecht, es stärkt aber Draghi wenige Stunden vor Beginn des EU-Gipfels den Rücken. Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen dort den 63-jährigen Ökonomen als Nachfolger von Notenbankchef Jean-Claude Trichet bestätigen. Trichets Mandat läuft Ende Oktober aus.

Allerdings könnte sich die Amtsübernahme verzögern. Nach Berichten des «Wall Street Journal» und der «Financial Times» regt sich Widerstand. Frankreich und andere EU-Ratsmitglieder verlangen demnach Zusicherungen, dass Italien nach der Ernennung Draghis nicht zwei Sitze im Zentralbank-Direktorium hält.

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Derzeit ist Italien mit Lorenzo Bini Smaghi bereits im EZB-Direktorium vertreten. Frankreich fordert die Ablösung Bini Smaghis durch einen französischen Notenbanker. Bini Smaghis Amtszeit bei der Zentralbank läuft eigentlich noch bis 2013, einen Rückzug lehnt er ab.

Bisher hatten Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien immer jeweils einen Vertreter im sechsköpfigen EZB-Direktorium.

(cms/laf/sda)