Ende Dezember gab Novartis einen überraschenden Wechsel an der Spitze der Krebssparte bekannt. Chefin Liz Barrett gab ihren Posten auf den 31. Dezember nach weniger als einem Jahr an Susanne Schaffert ab. In der Mitteilung gab sie persönliche Gründe an. Nun ist klar, dass Barrett in die USA zu Urogen Pharma wechselt.
Urogen ist eine kleines Biotech-Startup in New York, welches an einer therapeutischen Behandlung des Urothelkarzinoms - einer Harnblasenerkrankung - arbeitet. Barrett wechselt wie verschiedene andere Novartis-Manager vor ihr in die Biotech-Industrie.
«Es war ein schwieriger Entscheid»
Der Abgang von der 14-Milliarden-Dollar-Sparte eines Grosskonzerns zu einem Startup mag überraschend erscheinen. Doch als Urogen bei Barrett anklopfte, stand die Firma offenbar kurz vor der Markteinführung einer neuen Therapie mit guten Erfolgsaussichten.
Den perfekten Zeitpunkt für einen solchen Wechsel gebe es nie, so Barrett gegenüber der Branchenplattform «Endpoints News». «Es war ein schwieriger Entscheid. Novartis war eine grossartige Erfahrung, bei der ich viel Gestaltungsraum hatte.» Dennoch ist sie der Anfrage aus New York schliesslich erlegen.
20-minütiges Telefongespräch
Ein 20-minütiges Telefongespräch mit Urogen-Chef Arie Belldegrun habe gereicht, um sie für den Job zu interessieren, sagt Barrett. Danach sei sie nach New York gereist und habe sich die Firma angeschaut. «Ich hoffte, dass ich dort nicht alle mögen würde», so Barrett weiter, die zu diesem Zeitpunkt laut eigener Aussage noch mit dem Gedanken spielte, Belldegrun einen Korb zu geben.
Stattdessen liess sie sich in New York überzeugen. Vor Urogen und Novartis war Barrett Krebschefin bei Pfizer. Die Managerin hat zudem bei Kraft Foods und Johnson & Johnson Managerpositionen bekleidet.
(gku)