1. Sesselkleberei: Viele CEO heben ab und merken nicht, wann ihre Zeit abgelaufen ist. Das verhindert eine vernünftige Nachfolgediskussion.
2. Nachtreten verboten: Auch wenn der Rausschmiss ungerechtfertigt war – seine Nachfolger zu diskreditieren oder öffentlich mit dem Verwaltungsrat zu streiten (Beispiel Sonova), macht sich schlecht.
3. Das Buch als Therapie: Wer abrupt oder ungerechtfertigt gehen muss, hat ein gesteigertes Mitteilungsbedürfnis. So weit nachvollziehbar. Trotzdem: Hände weg von Büchern! CEO, die direkt nach dem Abgang ein Buch über ihre Erfahrungen schreiben, argumentieren häufig aus der Opferrolle.
4. Abzockerei: Wer Abschied mit Zahltag gleichsetzt, setzt sich Reputationsrisiken aus. Also Vorsicht mit der Entgegennahme von Abgangsentschädigungen, vor allem wenn die Firma nicht gut dasteht.
5. Feindbild Nachfolger: Bei einer geplanten Stabübergabe gehört es sich, dass der CEO dem oder der Nachfolgenden den Weg in den neuen Job ebnet. CEO, die das nicht tun, wie jüngst Joe Ackermann, wirken unsouverän und egozentrisch.
6. Besserwisserei: CEO, die altershalber ausscheiden, können häufig nicht loslassen und platzieren ihre Weisheiten bei jeder Gelegenheit. Wer in die Rolle des Besserwissers fällt, tut sich keinen Gefallen.
7. Nach dem Job ist vor dem Job: Zuweilen angeln sich Ex-Konzernchefs aus lauter Langeweile Jobs, die ihren guten Ruf gefährden. Beispiel Hotelplan: CEO Hans Lerch, zuvor Kuoni / SR Technics, erreichte bei der Migros-Tochter wenig und muss nun mit roten Zahlen abtreten.