Bei den Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft gegen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone soll ausgerechnet der ehemalige BayernLB-Banker Gerhard Gribkowsky ein Indiz für die Anklage liefern.
Wie das Nachrichtenmagazin «Spiegel» berichtet, wurde Gribkowsky bereits wegen Bestechlichkeit, Steuerhinterziehung und Untreue zu achteinhalb Jahren verurteilt, weil er von Ecclestone und dessen Familienstiftung beim Verkauf der Formel-1-Anteile 44 Millionen Dollar angenommen haben soll.
Was wusste Ecclestone?
Bei seiner Zeugenaussage im Ecclestone-Verfahren erinnerte er sich im Juli laut dem «Spiegel» auffallend spät an entscheidende Formulierungen des Formel-1-Chefs. So soll er erst nach mehreren Stunden Vernehmung gesagt haben, Ecclestone habe ihn mehrmals als «Staatsdiener» und «Beamtenbanker» bezeichnet.
Auch soll Ecclestone spätestens seit der Insolvenz des Formel-1-Vorbesitzers Kirch gewusst haben, dass die BayernLB zur Hälfte dem Freistaat gehöre. Die Aussage ist heikel, da Ecclestone in diesem Fall lat dem «Spiegel» bewusst einen sogenannten Amtsträger bezahlt und sich der Bestechung schuldig gemacht haben könnte.
Der Formel-1-Boss hat diese Version stets zurückgewiesen und erklärt, er sei erpresst worden. Zweifelhaft ist indes, ob die bloßen Angaben Gribkowskys eine Anklage gegen den 81-Jährigen Formel-1-Chef tragen würden. Denn Gribkowsky selbst hatte während seines Strafprozesses die Einstufung als Amtsträger stets bestritten. Sein Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
(muv)