Sie ist die Retterin in der Not. Die Käuferin, die die dem Untergang geweihte CS übernimmt; die UBS. Von einer «dringenden Rettungsaktion» spricht der Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher, von der besten aller schlechten Lösungen die Finanzministerin Karin Keller-Sutter. Die Kommunikationsstelle der CS hingegen schreibt von einer Fusion, nicht von einer Übernahme. Sie hätten «einen Fusionsvertrag abgeschlossen», so die Medienmitteilung; er vereinbare die «zwei führenden Schweizer Finanzinstitute mit komplementären Stärken», so ein Kundenbrief.
Es ist die klassische Ausgangslage bei einer Übernahme: eine Verkäuferin, ein Käufer. Nur: Bei den Angestellten besteht bei Übernahmen stets der schale Geschmack einer Sieger-Verlierer-Mentalität. Jahrelang konkurrieren sich die beiden Unternehmen. Das Ziel: Stets einen Ticken besser zu sein. Und dann kommt der Paukenschlag: Zwei Unternehmen werden zu einem, plötzlich sollen beide Seiten an einem Strang ziehen. Vom Feind zum Freund, zum Insider und Vertrauten.