Führungsregeln gibt es wie Sand am Meer. Kaum eines der unzähligen Managementbücher kommt ohne goldene Regeln für den Umgang mit den Mitarbeitern aus. Da lohnt es sich, sich einmal die Führungsprinzipien eines der ältes- ten Unternehmen der Welt zu Gemüte zu führen. Die Firma ist anderthalb Jahrtausende alt und verfügt bis heute über eine Belegschaft, die extrem loyal ist, die gestellten Aufgaben hochmotiviert angeht, ausserordentlich mobil ist und die Firmenhierarchie konsequent respektiert. Und hier sind die sieben Führungsgebote dieses Traditionsunternehmens:
Regel 1: Die Individualität achten. Der Chef hat die Persönlichkeit der Mitarbeiter zu respektieren, und «nach der Eigenart und Fassungskraft jedes Einzelnen soll er sich auf alle einstellen und auf sie eingehen».
Regel 2: Gerechtigkeit üben. «Der Chef bevorzuge im Unternehmen keinen wegen seines Ansehens. Den einen liebe er nicht mehr als den anderen.»
Regel 3: Die Mitarbeiter konsultieren. «Sooft etwas Wichtiges im Unternehmen zu behandeln ist, soll der Chef die ganze Belegschaft zusammenrufen und selbst darlegen, worum es geht. Er soll den Rat der Mitarbeiter hören und dann mit sich selbst zu Rate gehen.»
Regel 4: Fehler zugeben. Die Redlichkeit verlangt, sich vorbehaltlos zu seinen Handlungen zu bekennen, zumal wenn sie fehlschlagen: «Das Böse aber immer als eigenes Werk erkennen, sich selbst zuschreiben.»
Regel 5: effizient kommunizieren. Wer die vergeudete Zeit und die Inhaltslosigkeit von Besprechun- gen und Konferenzen scheut, schätzt die Wortkargheit: «Das viele Reden nicht lieben. Leere oder zum Gelächter reizende Worte meiden.»
Regel 6: Anmassung unterbinden. Der Überheblichkeit ist entgegenzutreten, die Mitarbeiter sind zur Bescheidenheit anzuhalten: «Man beuge im Unternehmen jeder Gelegenheit zur Anmassung vor ... Wer sich dagegen verfehlt, werde vor allen zurechtgewiesen, damit die anderen abgeschreckt werden.»
Regel 7: Rechenschaft ablegen. Die Personalführung stellt hohe ethische Anforderungen. Sie setzt eine pflegliche Behandlung des Humankapitals voraus: «Wer es auf sich nimmt, Menschen zu führen, muss sich bereithalten, Rechenschaft abzulegen.» Wer nun meint, mit derlei Führungsprinzipien lasse sich kein Unternehmen erfolgreich managen, ist schief gewickelt. Für das Erfolgspotenzial der sieben Gebote spricht schon das Alter der Firma. Wer 1500 Jahre lang überlebt, dabei enorme Reichtümer in Gestalt umfangreichen Immobilienbesitzes anhäuft, die Mitarbeiter meist für ein ganzes Arbeitsleben an sich binden kann, durch die Wirtschaftskrisen, Revolutionen und Systemwechsel vieler Jahrhunderte stets selbsttragend blieb und in guten Jahren sogar Überschüsse erwirtschaftete, die an die Bedürftigen der Gesellschaft verteilt wurden – den kann man nicht als erfolglos bezeichnen.
Der Schönheitsfehler: Sie müssen in den oben stehenden Regeln den Begriff «Chef» durch «Abt» ersetzen. Die «Firma» ist ein Kloster, und die «Mitarbeiter» sind Mönche. Der Gründer des Unternehmens war der heilige Benedikt von Nursia. Und dar- um funktionieren die Ordensregeln nicht: Welcher heutige Chef ist schon ein Heiliger?
Zitate aus dem Beitrag «Gesegnete Führung» im «Handelsblatt».
Regel 1: Die Individualität achten. Der Chef hat die Persönlichkeit der Mitarbeiter zu respektieren, und «nach der Eigenart und Fassungskraft jedes Einzelnen soll er sich auf alle einstellen und auf sie eingehen».
Regel 2: Gerechtigkeit üben. «Der Chef bevorzuge im Unternehmen keinen wegen seines Ansehens. Den einen liebe er nicht mehr als den anderen.»
Regel 3: Die Mitarbeiter konsultieren. «Sooft etwas Wichtiges im Unternehmen zu behandeln ist, soll der Chef die ganze Belegschaft zusammenrufen und selbst darlegen, worum es geht. Er soll den Rat der Mitarbeiter hören und dann mit sich selbst zu Rate gehen.»
Regel 4: Fehler zugeben. Die Redlichkeit verlangt, sich vorbehaltlos zu seinen Handlungen zu bekennen, zumal wenn sie fehlschlagen: «Das Böse aber immer als eigenes Werk erkennen, sich selbst zuschreiben.»
Regel 5: effizient kommunizieren. Wer die vergeudete Zeit und die Inhaltslosigkeit von Besprechun- gen und Konferenzen scheut, schätzt die Wortkargheit: «Das viele Reden nicht lieben. Leere oder zum Gelächter reizende Worte meiden.»
Regel 6: Anmassung unterbinden. Der Überheblichkeit ist entgegenzutreten, die Mitarbeiter sind zur Bescheidenheit anzuhalten: «Man beuge im Unternehmen jeder Gelegenheit zur Anmassung vor ... Wer sich dagegen verfehlt, werde vor allen zurechtgewiesen, damit die anderen abgeschreckt werden.»
Regel 7: Rechenschaft ablegen. Die Personalführung stellt hohe ethische Anforderungen. Sie setzt eine pflegliche Behandlung des Humankapitals voraus: «Wer es auf sich nimmt, Menschen zu führen, muss sich bereithalten, Rechenschaft abzulegen.» Wer nun meint, mit derlei Führungsprinzipien lasse sich kein Unternehmen erfolgreich managen, ist schief gewickelt. Für das Erfolgspotenzial der sieben Gebote spricht schon das Alter der Firma. Wer 1500 Jahre lang überlebt, dabei enorme Reichtümer in Gestalt umfangreichen Immobilienbesitzes anhäuft, die Mitarbeiter meist für ein ganzes Arbeitsleben an sich binden kann, durch die Wirtschaftskrisen, Revolutionen und Systemwechsel vieler Jahrhunderte stets selbsttragend blieb und in guten Jahren sogar Überschüsse erwirtschaftete, die an die Bedürftigen der Gesellschaft verteilt wurden – den kann man nicht als erfolglos bezeichnen.
Der Schönheitsfehler: Sie müssen in den oben stehenden Regeln den Begriff «Chef» durch «Abt» ersetzen. Die «Firma» ist ein Kloster, und die «Mitarbeiter» sind Mönche. Der Gründer des Unternehmens war der heilige Benedikt von Nursia. Und dar- um funktionieren die Ordensregeln nicht: Welcher heutige Chef ist schon ein Heiliger?
Zitate aus dem Beitrag «Gesegnete Führung» im «Handelsblatt».
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