3,7 Milliarden Franken gaben die Schweizer letztes Jahr für rezeptpflichtige Medikamente aus. 30 Prozent davon – mehr als eine Milliarde Franken – blieben dabei in den Kassen der Apotheker hängen. Ein Vertriebskostenanteil, der den Krankenkassen schon lange sauer aufstösst. Deshalb stiess Joseph Walters auf offene Ohren, als er mit seiner 1996 gegründeten MediCentrix an die Helsana herantrat und der grössten Schweizer Krankenkasse vorschlug, gemeinsam eine Versandapotheke unter dem Namen MediService zu gründen. «Wir wussten aus unseren Erfahrungen in den USA, wie das Geschäft läuft», erläutert der Amerikaner Walters.
Nicht glücklich über den Deal waren die Schweizer Apotheker. Sie klagten den neuen Marktteilnehmer ein und zogen den Fall bis vor Bundesgericht; dieses jedoch entschied Ende 1999 zu Gunsten von MediService. Mit der Folge, dass das per Anfang 2002 in Kraft tretende Heilmittelgesetz den postalischen Vertrieb von Medikamenten unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.
Hauptargument der Apotheker war der Vorwurf, die MediService berate ihre Kunden nicht und könne auch keine Missbrauchsgarantien abgeben. Joseph Walters widerspricht: «In unserem Logistikzentrum in Zuchwil wird jedes Rezept von hoch qualifizierten Apothekern überprüft.» Zudem würden die Medikamente nur per Einschreiben verschickt, und dem Kunden stehe eine 24-Stunden-Berater-Hotline zur Verfügung.
Unterdessen betreut MediService mit 100 Mitarbeitern 35 000 Patienten. Sie arbeitet mit rund 20 Krankenkassen zusammen und will in diesem Jahr einen Umsatz von über 45 Millionen Franken erzielen. Walters schuf die organisatorischen Strukturen, die eine Vervierfachung von Personal und Umsatz erlauben. Zudem will die MediCentrix ihren Partner Helsana bis Mitte 2002 auskaufen: «Es erleichtert die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren des Gesundheitsbereichs, wenn MediService unabhängig ist», erläutert Walters den Grund für die Veränderung.
Vorerst beschränkt sich die Aktivität der Apotheke noch auf die Schweiz, denn in den Nachbarländern ist das Versenden von Arzneimitteln prinzipiell verboten. Dennoch befasst man sich bei der MediCentrix schon heute mit der internationalen Expansion. Das Geld soll ein IPO bringen. «Wir sind gut darauf vorbereitet», stellt Markus Voegeli, CFO bei MediCentrix, fest, «aber bevor sich das Börsenklima nicht ändert, stecken wir unsere Energie lieber in den Aufbau unseres Schweizer Geschäfts.» Selbst eine weitere Finanzierungsrunde kann sich Voegeli vorstellen. Schon vor Jahren hat die Index Ventures in MediCentrix investiert, seit kurzem ist auch die New Medical Technologies mit an Bord. Die Investoren haben gute Gründe für ihre Investitionsfreude: Die Kurse der an der Nasdaq kotierten amerikanischen Medikamentenversender haben sogar in diesem Jahr deutlich zugelegt.
Nicht glücklich über den Deal waren die Schweizer Apotheker. Sie klagten den neuen Marktteilnehmer ein und zogen den Fall bis vor Bundesgericht; dieses jedoch entschied Ende 1999 zu Gunsten von MediService. Mit der Folge, dass das per Anfang 2002 in Kraft tretende Heilmittelgesetz den postalischen Vertrieb von Medikamenten unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.
Hauptargument der Apotheker war der Vorwurf, die MediService berate ihre Kunden nicht und könne auch keine Missbrauchsgarantien abgeben. Joseph Walters widerspricht: «In unserem Logistikzentrum in Zuchwil wird jedes Rezept von hoch qualifizierten Apothekern überprüft.» Zudem würden die Medikamente nur per Einschreiben verschickt, und dem Kunden stehe eine 24-Stunden-Berater-Hotline zur Verfügung.
Unterdessen betreut MediService mit 100 Mitarbeitern 35 000 Patienten. Sie arbeitet mit rund 20 Krankenkassen zusammen und will in diesem Jahr einen Umsatz von über 45 Millionen Franken erzielen. Walters schuf die organisatorischen Strukturen, die eine Vervierfachung von Personal und Umsatz erlauben. Zudem will die MediCentrix ihren Partner Helsana bis Mitte 2002 auskaufen: «Es erleichtert die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren des Gesundheitsbereichs, wenn MediService unabhängig ist», erläutert Walters den Grund für die Veränderung.
Vorerst beschränkt sich die Aktivität der Apotheke noch auf die Schweiz, denn in den Nachbarländern ist das Versenden von Arzneimitteln prinzipiell verboten. Dennoch befasst man sich bei der MediCentrix schon heute mit der internationalen Expansion. Das Geld soll ein IPO bringen. «Wir sind gut darauf vorbereitet», stellt Markus Voegeli, CFO bei MediCentrix, fest, «aber bevor sich das Börsenklima nicht ändert, stecken wir unsere Energie lieber in den Aufbau unseres Schweizer Geschäfts.» Selbst eine weitere Finanzierungsrunde kann sich Voegeli vorstellen. Schon vor Jahren hat die Index Ventures in MediCentrix investiert, seit kurzem ist auch die New Medical Technologies mit an Bord. Die Investoren haben gute Gründe für ihre Investitionsfreude: Die Kurse der an der Nasdaq kotierten amerikanischen Medikamentenversender haben sogar in diesem Jahr deutlich zugelegt.
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