Ob die Kassen Frauen besondere Förderung angedeihen lassen oder diesen das berufliche Umfeld zusagt, ist schwer zu beurteilen. Noch immer sei auch die Ausbildung der Frauen eine Karrierebremse, sagt Gudrun Sander. Zwar rekrutierten viele Unternehmen mittlerweile gleich viele Frauen wie Männer. «Die Männer haben aber häufig höhere und ‹passendere› schulische Abschlüsse, was später eher zu einer Kaderposition führt.» Zudem werde sehr – und zunehmend – konservativ rekrutiert. «Noch vor 30 Jahren riskierten die Firmen bei der Einstellung mehr.» Dies treffe umso mehr auf Frauen zu, konstatiert Sander. «Frauen müssen Leistungen mehrfach nachgewiesen haben, während Männer schon einmal aufgrund ihres Potenzials eingestellt werden.» Nicht zuletzt spielt aber auch die jeweilige Firmenkultur eine Rolle.
Ins selbe Horn bläst Claudia Dill, Regionenchefin Lateinamerika von Zurich: «Firmen müssen eine Unternehmenskultur und Organisationsstruktur schaffen, in denen jeder unabhängig von Geschlecht oder anderen Faktoren Karriere machen kann.» Die Struktur müsse beispielsweise flexible Arbeitszeiten unabhängig vom Geschlecht beinhalten, ebenso wie die Möglichkeit von Job-Sharing und verschiedenen Teilzeitarbeitsmodellen sowie Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub.
Den Beitrag zur Tabelle lesen Sie in der Mai-Ausgabe der «Schweizer Versicherung».