Der Hamburger Kaffee-Unternehmer Albert Darboven (82) darf den Geschäftsmann Andreas Jacobs (55) vorerst nicht adoptieren. Einen entsprechenden Antrag hat das Amtsgericht im Hamburger Stadtteil Blankenese zurückgewiesen, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag sagte.

Gegen die Entscheidung vom Freitag kann innerhalb eines Monats Beschwerde eingelegt werden. Jacobs stammt aus der Bremer Kaffeedynastie Jacobs, die sich aber schon vor vielen Jahren aus dem Kaffeegeschäft zurückgezogen hat. Um die geplante Adoption hatte es in der Darboven-Familie Streit gegeben. Mehrere Mitglieder befürchteten einen «Bruch mit den Werten des Unternehmens», sollte Jacobs das Sagen im Unternehmen bekommen.

 

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Albert Darboven an einer Weihnachtsfeier: Die Beziehung zu seinem leiblichen Sohn ist angespannt.

Quelle: ullstein bild - Peter Timm

Einflussreiche Jacobs-Familie

Andreas Jacobs ist in der Schweiz kein Unbekannter. 13 Jahre lang sass er im Verwaltungsrat des Schokoladenkonzerns Barry Callebaut, an dem die Beteiligungsgesellschaft seiner Familie, die Jacobs Holding, seit September 2015 50,1 Prozent hält. Sein Halbbruder Nicolas (Jahrgang 1982) sitzt heute noch in dem Aufsichtsgremium. Von 2006 bis 2015 sass Andreas Jacobs ausserdem im Verwaltungsrat des Schweizer Personaldienstleisters Adecco.

Sowohl Andreas als auch Nicolas Jacobs sind Söhne aus erster, respektive zweiter Ehe des 2008 in Küsnacht verstorbenen deutsch-schweizerischen Unternehmers Klaus Johann Jacobs. KJJ - wie Klaus Johann Jacobs von Freunden genannt wurde - war auch dafür bekannt, dass er nach seiner Einbürgerung in der Schweiz dieses Land in dessen Nationalmannschaft der Dressurreiter vertrat.

Widerstand gegen Adoption

Im Gerichtsstreit in Deutschland um die mögliche Adoption Jacobs hatte Unternehmer Albert Darboven betont, die geplante Adoption sei eine rein familiäre Angelegenheit. Allerdings schätze er Jacobs auch als «herausragenden Unternehmer». Darbovens Sohn Arthur hatte sich in einer Stellungnahme an das Gericht gegen den Schritt ausgesprochen.

Bei Adoptionen müsse stets auf die Interessen der Kinder des Annehmenden und Anzunehmenden Rücksicht genommen werden, erläuterte Wantzen. Zu den genauen Gründen für die Entscheidung wollte der Sprecher nichts sagen, weil es um höchstpersönliche Angelegenheiten gehe. «Die Umstände sind besonders schützenswert.»

(reuters/mbü)