Wir leben in einer Zeit der permanenten Selbstvermarktung. Kompetenzen müssen detailliert aufgelistet werden, um den Traumjob zu ergattern. Unter dem Druck, Werbung in eigener Sache zu machen, ist es Mode geworden, auch die Tätigkeit als Mutter vermehrt in einen beruflichen Kontext zu katapultieren. Das tönt dann in Bewerbungen zuweilen so: «Als Familienmanagerin hatte ich die volle Budgetverantwortung und entwickelte die Fähigkeit, unter grossem zeitlichem Stress die richtigen Prioritäten zu setzen.» Das mag stimmen, tönt für mich aber trotzdem ein bisschen pseudo. Die Flötenstunde der Tochter verschlafen? Das Kind entnervt angebrüllt? Wie souverän Mütter wirklich «managen», wissen am Ende nur sie selbst.
Schreiben Sie deshalb ohne viel Erklärungen und Brimborium, dass Sie sich die letzten sieben Jahre der Familie gewidmet haben. Lieber plustern Sie die Liste allfälliger nebenamtlicher Tätigkeiten auf: Der Job als Kassiererin im Verein, als Schulpflegerin oder als Buchhalterin des Nachbarn verdient Erwähnung. Da lässt sich was herauslesen.