Sitzungen leiten, präsentieren, Strategien erklären: Das alles tun Vorgesetzte meist gerne. Was sie hingegen wie die Pest hassen, ist, Konflikte zu lösen. Ich jedenfalls habe nur wenige Chefs erlebt, die bei Differenzen zwischen Mitarbeitenden beherzt eingegriffen haben. Lieber wird der Zoff erst mal ignoriert. Erst recht wenn – wie in Ihrem Fall – zwei Frauen aneinandergeraten. Dann wird die Sache meist reflexartig als «Zickenkrieg» abgetan.
Dabei können sich Vorgesetzte diese Haltung schon aus ökonomischen Gründen nicht leisten. Laut einer KPMG-Studie von 2009 werden 10 bis 15 Prozent der Arbeitszeit in Unternehmen für Konfliktbewältigung verbraucht. Fordern Sie Ihren Chef also höflich, aber bestimmt dazu auf, das Gespräch mit Ihnen beiden zu suchen. Argumentieren Sie dabei ruhig mit den potenziellen Kosten, die durch den lähmenden Streit entstehen.
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