Den Klimawandel gebe es gar nicht, allenfalls längere Phasen ungewöhnlicher Wetterkonstellationen. Das meinen jedenfalls einige Kritiker der ökologischen Bewegung, die seit Jahrzehnten vor dem Klimawandel warnt. Die Fotografen Mathias Braschler und Monika Fischer wollten es genauer wissen und gingen dorthin, wo sich der nicht stattfindende Klimawandel manifestiert: in 16 Länder auf allen Kontinenten. Herausgekommen ist eine bemerkenswerte Fotoreportage.

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Das weggeschwemmte Haus von Yang Gengbao in China, Wohnhäuser in Alaska und Sibirien, unter denen das ewige Eis schmilzt, die Berghütte von Christian Kaufmanns Grossvater, die beim Rückzug des Grindelwaldgletschers in den Abgrund rutschte, oder der Berufsfischer in Mali, der seine Netze im Sand auswerfen muss. Allen diesen Menschen muss man nicht beweisen, dass es den Klimawandel gibt – sie erleben ihn seit zwei Jahrzehnten am eigenen Leib.

In unserer gemässigten Klimazone werden wir den Wandel wohl erst wahrnehmen, wenn etwa der Wein aus dem katalanischen Penedès-Gebiet nicht mehr lieferbar ist. Dort ist nämlich, wie in den Aufzeichnungen des Weinbauers Miguel Torres nachzulesen ist, die Durchschnittstemperatur in vierzig Jahren um ein Grad angestiegen. Die Reben mussten schon mehrfach in höhere Regionen umgepflanzt werden.

Das Buch kommt ohne Jammern und Predigen aus – und ist gerade deshalb sehr eindrücklich.

 

Mathias Braschler, Monika Fischer
Schicksale des Klimawandels
Hatje Cantz, Ostfildern,
144 Seiten,
Fr. 41.90