Microsoft-Gründer Bill Gates hat am Weltwirtschaftsforum (WEF) bekannt gegeben, dass er weitere 750 Millionen Dollar zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria spendet. «Es sind harte wirtschaftliche Zeiten, aber das ist keine Entschuldigung dafür, die Hilfe für die Ärmsten der Welt zu kürzen», sagte der als Gründer des Softwarekonzerns Microsoft reich gewordene Gates am Donnerstag in Davos. Er wolle andere Menschen damit ermutigen, ebenfalls zu spenden.

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Das Geld geht an den in Genf ansässigen Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria. Zwei Tage nachdem der in die Kritik geratene Fonds-Direktor Michel Kazatchkine seinen Rücktritt angekündigt hatte, sagte Gates: «Der Global Fund bietet einen der effektivsten Wege, über den wir jedes Jahr unser Geld investieren.»

Chance für Neuanfang

Deutschlands Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel hatte den Rücktritt des Direktors am Mittwoch als Chance für einen Neuanfang bezeichnet. Kazatchkine übernehme damit die politische Verantwortung für eine Management- und Vertrauenskrise, die in den vergangenen Jahren bei dem Fonds gewachsen sei.

Ende 2010 war bekanntgeworden, dass in mehreren afrikanischen Ländern etliche Millionen Dollar Fonds-Geld veruntreut worden waren. Deutschland und Schweden hatten daraufhin 2011 ihre Zahlungen gestoppt. Als die Organisation ihre internen Kontrollen verschärfte, nahmen die Länder die Zahlungen wieder auf. Die Organisation «Ärzte ohne Grenzen» rief die Staatengemeinschaft am WEF dazu auf, baldmöglichst eine Spendenkonferenz einzuberufen, damit weitere Mittel für den Fonds noch in diesem Jahr bereitstünden. Eine Möglichkeit zur Finanzierung sei die von Frankreich und Deutschland geplante Finanztransaktionssteuer.

Gates hatte den Fonds vor zehn Jahren am WEF lanciert und ihn über die gemeinsam mit seiner Frau Melinda geführte Stiftung bereits mit 650 Millionen Dollar dotiert. Der Fonds hat laut eigenen Angaben bereits zu Medikamentenbehandlungen für 3,3 Millionen HIV-Patienten und für 8,2 Millionen Tuberkulose-Kranke beigetragen und 230 Millionen Moskito-Netze finanziert. Er habe damit jeden Monat rund 100'000 Menschenleben gerettet.

(muv/sda)