Die Schweiz ist zu Recht rund um den Globus für ihre exzellenten Designer bekannt. Die Attribute des Swiss Design reichen von ehrlich und präzise über unaufgeregt bis benutzerfreundlich. Erst im September eröffnete im neuen Zürcher Toni-Areal eine Ausstellung, die auf 100 Jahre Schweizer Designgeschichte zurückblickt. Für internationale Schlagzeilen als Designland sorgt in diesen Wochen aber ein anderes europäisches Land: Norwegen.

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Als grossen Wurf feiern internationale Medien den neuen Reisepass der Norweger. Bei Quartz ist die Rede vom «coolsten Reisepass auf diesem Planeten», der renommierte britische «Guardian» fragt: Ist Norwegens neuer Pass schon jetzt ein Designklassiker? Die frisch gestalteten Dokumente zementierten zweifelsfrei den Ruf des Landes von «geschmeidiger, minimalistischer Schönheit», heisst es in dem Bericht. Steht dafür nicht die Schweiz?

UV-Licht verwandelt Pass in Märchenlandschaft

Tatsächlich ist dem Osloer Designstudio Neue ein aussergewöhnliches Kunststück gelungen. Die Verpackung des neuen Passes ist nicht – wie in vielen Ländern üblich – in langweiligen Erdtönen gehalten. Die Farben strahlen weiss (Migranten), türkis (Diplomaten) und rot (Einheimische). Auf den Passseiten sind in Pastelltönen und zarten Linien gezeichnet Berge und Seen abgebildet. Unter UV-Licht wird das Nordlicht am Nachthimmel sichtbar, die Szenerie wirkt mit einem Schlag magisch.

Zwar ist auch der Schweizer Pass in einem kräftigen Rot gehalten und unter UV-Licht leuchten auf der Front die vielen Schweizer Kreuze. Doch Norwegens Entwurf scheint doch eine Nummer schöner geworden zu sein als das Schweizer Pendant – das zuletzt allerdings bereits vor über zehn Jahren überholt wurde.

Norwegens Geldscheine ebenfalls künstlerisches Highlight

Die Natur sei schon immer ein grundlegender Teil von Norwegens Tradition und Identität und das entscheidende Fundament für unseren Wohlstand, heisst es vonseiten des Designstudios. Die offizielle Polizeibehörde, die vor einigen Monaten den Gestaltungswettbewerb für das Dokument ausschrieb, lobte unter anderem «die Einfachheit der Lösung».

Der norwegische Pass ist damit schon das zweite künstlerisch herausstechende nationale Symbol innert kurzer Zeit. Erst vor wenigen Wochen sorgte das Design der neuen Geldscheine, die 2017 in Umlauf kommen sillen, international für Schlagzeilen. Schon da war in internationalen Medien die Rede von der «coolsten Währung der Welt» (siehe Bildgalerie oben).

Schweizer Banknoten-Designerin nun gefordert

Nun also ist die Schweiz gefordert, um ihren internationalen Ruf als Designland zu verteidigen. Die ersten Entwürfe und die verantwortliche Designerin für die neuen Banknoten, die frühestens 2016 kommen werden, sind bereits bekannt. Die 1979 geborene Manuela Pfrunder entwirft das neue Schweizer Geld. Das endgültige Aussehen der Scheine steht bislang jedoch noch nicht. Man darf gespannt sein, ob die internationale Resonanz dann ähnlich euphorisch ausfällt wie bei den norwegischen Noten.