Oskar Negt, mittlerweile emeritierter Professor der Soziologie und damals einer der Vordenker der deutschen Studentenbewegung, untersucht die Wechselwirkung von Utopie und Realität. Utopien sind oft wahr, wenn auch nicht wirklich – «unrealistisch», wie die Bewahrer der herrschenden Verhältnisse das auch dann noch nennen, wenn sie mit ihrem Realismus an die Wand gefahren sind. In einem Kapitel seines Buches präsentiert Negt «politische Moralia», die er selber auch als «Acht-Minuten-Interventionen» bezeichnet: kurze, pointierte Texte zu aktuellen politischen Problemen, ein reines Lese- und Denkvergnügen.
Oskar Negt
Nur noch Utopien sind realistisch
Steidl Verlag, Göttingen, 321 Seiten, Fr. 47.90