Mitten in der Weltwirtschaftskrise, im Jahr 1930, äusserte sich John Maynard Keynes in seinem Aufsatz «Wirtschaftliche Möglichkeiten für unsere Enkelkinder» ziemlich prophetisch: Die Menschen würden in 100 Jahren nur noch 15 Stunden pro Woche arbeiten, behauptete der Ökonom damals. Die Vorhersage erfüllte sich zwar nicht ganz. Aber die durchschnittliche Arbeitszeit hat seither tatsächlich abgenommen. Und die Entwicklung ist noch nicht zu Ende.
Ideen einer verkürzten Arbeitswoche existieren. Sie werden von Pionierfirmen und im Rahmen von Studien erprobt. In Grossbritannien etwa läuft das wohl grösste Pilotprojekt zur Vier-Tage-Woche – und zwar recht erfolgreich. Das zeigt die Halbzeitbilanz. In einer kürzlich durchgeführten Umfrage nach der Hälfte der sechsmonatigen Erprobung gaben 35 der 41 britischen Unternehmen, die den Fragebogen beantwortet hatten, an, dass sie die verkürzte Wochenarbeitszeit nach dem Ende des Pilotprojekts «wahrscheinlich» oder «sehr wahrscheinlich» beibehalten.