Die Nachricht wurde weltweit beachtet: Bei der Weihnachtsfeier gab der Chef der US-Immobilienfirma St. John Properties bekannt, dass das Unternehmen einen Bonus von 10 Millionen Dollar ausbezahlt, der unter seinen 198 Mitarbeitern aufgeteilt werden soll. Im Schnitt macht das 50'000 Dollar pro Person. Als Zeichen der Wertschätzung.
Von so einem opulenten Weihnachtsbonus können Schweizer Angestellte oft nur träumen. Denn: Hierzulande gehen viele leer aus, wie eine Umfrage unter ausgewählten Firmen zeigt. «Wir offerieren unseren Mitarbeitenden grundsätzlich keine zusätzlichen Leistungen zu Weihnachten», heisst es etwa bei der Post. Allerdings behalte man sich vor, in Einzelfällen zu besonderen Vorkommnissen den Mitarbeitenden ein Geschenk zu machen. So passiert im Jahr 2017: «Als wir als "Beste Post der Welt" ausgezeichnet wurden, erhielten alle Mitarbeitenden zu Weihnachten einen Lebkuchen und 100 Franken – als Zeichen der Wertschätzung für den Einsatz».
ABB-Mitarbeitende dürfen sich über arbeitsfreie Tage freuen, denn zwischen Weihnachten und Neujahr bleibt der Betrieb geschlossen, lässt der Industriekonzern mitteilen. «Diesmal einschliesslich bis Freitag, den 3. Januar.» Überdies gibt es noch ein kleines Bonbon für Eltern: «Alle Mitarbeitenden, die im Dezember 2019 Kinderzulagen beanspruchen und nicht mehr als 6'000 Franken verdienen, erhalten ein zusätzliches Kinderweihnachtsgeld pro Kind.»
Während andere Firmen wie Zurich oder Swiss Life immerhin die zwei Halbtage des 24. und des 31. Dezember ihren Mitarbeitern als Freitage schenken, kommen Coop-Mitarbeiter bereits in der Vorweihnachtszeit auf ihre Kosten: Zusätzlich zum Personalrabatt erhalten sie 10 Prozent Weihnachtsrabatt auf das ganze Non-Food-Sortiment, wie es auf Nachfrage heisst. Und: Das gilt auch für Pensionierte.
Attraktive Bedingungen machen Weihnachtsbonus obsolet
«Bei UBS gibt es Weihnachtsanlässe oder gemeinsame Essen», teilt hingegen die Grossbank mit. «Es ist ein Maximalbetrag von 80 Franken pro Person festgelegt, welcher von der Bank übernommen wird.»
Auch Nestlé bedankt sich zum Jahresende bei seinen Mitarbeitern für ihre geleistete Arbeit, wie üppig das Dankeschön ausfällt, hängt jedoch von der Abteilung ab: «Es steht jeder unserer Unternehmenseinheiten in der Schweiz frei, dies in der Form zu tun, die sie für am besten geeignet hält», so der Lebensmittelkonzern.
Firmen wie Migros oder Swisscom begründen den fehlenden Weihnachtsbonus mit den ohnehin schon attraktiven Anstellungsbedingungen, die Mitarbeiter das ganze Jahr über geniessen. So auch LafargeHolcim: «Wir bieten generell gute Löhne und attraktive Arbeitsbedingungen sowie ab mittlerem Kader einen leistungsbezogenen Bonusanteil. Aus diesem Grund sehen wir keinen Anlass für einen Weihnachtsbonus.»
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10 Millionen Bonus für alle Angestellten: Das macht je nach Dienstalter 50'000 bis 250'000 Dollar pro Kopf.
So reagieren die Mitarbeiter von St. John Properties auf den Weihnachts-Bonus 2019: