1020 Jugendliche und junge Erwachsene aus den drei grossen Sprachregionen der Schweiz beteiligen sich an der repräsentativen Befragung, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. 86 Prozent der Jugendlichen empfinden die Miete für die eigene Wohnung als zu hoch, die Mobilität - und vor allem der öffentliche Verkehr - wird von 82 Prozent als zu teuer empfunden. Für gut drei Viertel der Jugendlichen wird der Spass am Ausgang geschmälert, weil sie die Eintrittspreise für Clubs und Konzerte für zu hoch halten und Getränke und Essen zu teuer finden.

Aber 76 Prozent der Jugendlichen im Alter von 15 bis 21 Jahren gaben an, sie hätten praktisch noch nie auf etwas verzichten müssen. Materielles sei ihnen aber auch weniger wichtig als immaterielle Werte. 72 Prozent investieren ihr Geld lieber in eine gute Zeit mit Freunden als in teure Dinge.

Nur jeder Sechste kauft konseqent fair hergestellte Produkte

Die Jugendlichen haben ein ausgeprägtes Bewusstsein für nachhaltigen Konsum, sie sind aber zurückhaltend in der Umsetzung. Drei Viertel der Jugendlichen glauben, dass sie mit nachhaltigem Einkaufsverhalten die Produktionsbedingungen verbessern können. Aber die Fairness beim Konsum hört in der Regel da auf, wo das eigene Portemonnaie strapaziert wird. Nur jeder sechste Jugendliche kauft konsequent fair hergestellte Produkte.

Diesbezüglich seien sie ein Spiegelbild der Gesellschaft, heisst es in der Mitteilung. Auch viele Erwachsene kritisierten Unternehmen für die Ausbeutung ihrer Mitarbeitenden oder umweltschädliche Produktionen, erwarteten aber gleichzeitig tiefe Preise und schnelle Lieferzeiten. 24 Prozent der Tessiner Jugendlichen lassen ihrem Nachhaltigkeitsbewusstsein auch Taten folgen, in der Westschweiz sind es nur 18 Prozent, in der Deutschschweiz 16 Prozent.

95 Prozent der Jugendlichen sparen

Glaubt man den Angaben zur Sparsamkeit, dürfte die Verschuldung der Schweizer Jugend kein allzu grosses Problem sein. 95 Prozent der Jugendlichen gaben an, gelegentlich zu sparen. 83 Prozent gelingt dies sogar regelmässig. Ihren verantwortungsvollen Umgang mit Geld beweisen sie gemäss der Studie damit, dass sie ihr Geld über den Monat hinweg einteilen und zuerst nachrechnen, bevor sie sich teure Dinge leisten (85 Prozent) oder preisbewusst einkaufen (73 Prozent).

(sda/ccr)

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