Kultur ist für Herr und Frau Schweizer ein wichtiges Gut: Kunst, Musik, Literatur, Film oder Theater konsumieren sie, um dabei etwas zu lernen. Eine breit angelegte Studie des Migros-Kulturprozentes hat den Bezug der Schweizer zur Kultur untersucht.

Kultur sei die «Gesamtheit der geistigen und künstlerischen Ausdrucksformen eines Volkes» sowie «geistige und seelische Bildung»: So umschreibt das Standardwerk Duden den Begriff Kultur. 4000 in der Schweiz lebende Personen befragte das Migros-Kulturprozent, die Kulturförderung des Detailhandelsriesen, im Herbst 2013.

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Für jeden Fünften hat Kultur einen «sehr hohen» Stellenwert

Eine gute Nachricht schon mal vorneweg: Für jede zweite befragte Person hat die Kultur einen «eher hohen» Stellenwert, für jeden Fünften gar einen «sehr hohen». Befragt nach den Gründen für den Kulturkonsum, gaben zwei Drittel an, etwas lernen zu wollen. Weitere relevante Gründe sind, etwas Besonderes erleben zu wollen und mehr Lebensqualität zu erhalten oder zu entspannen.

Migros-Kulturprozent veröffentlichte am Montag die Ergebnisse der Studie, zusammen mit einer Publikation über die firmeneigene Kulturförderung. Laut eigenen Aussagen investierte der grösste privatwirtschaftliche Kulturförderer der Schweiz seit 1957 vier Milliarden in den Bereichen Kultur, Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft, 26 Prozent davon fallen auf die Kultur.

Eigenart bewahren mithilfe der Kultur

Befragt wurden die Personen auch zu ihren Ansichten betreffend der Kulturförderung. 79 Prozent sind der Ansicht, dass die Förderung der Kultur Aufgabe von Staat und Unternehmen gleichermassen ist. Nur gerade jeder Zehnte sieht nur den Staat in der Pflicht, noch weniger als zehn Prozent betrachten die Förderung ausschliesslich als Aufgabe von Firmen.

Ob Musik, Tanz, Film, Kunst, Literatur, Theater: Die wenigsten der Befragten bekunden nur Interesse an einer der Sparten. Fast 80 Prozent interessieren sich für mehrere Stilrichtungen. Und die 4000 interviewten Personen sind sich in einem nahezu einig: Neun von zehn machten auch patriotische Gründe für ihren Kulturkonsum verantwortlich, denn mit einer eigenen Kultur könne sich die Schweiz auch ihre Eigenart bewahren.

(sda/ccr)