Die Renovierung und der Einzug in ein viertausend Quadratmeter grosses Geschäft sind keine leichten Aufgaben. Die Eröffnung des neuen Bongénie-Ladens in Zürich an der Bahnhofstrasse 3 wurde um drei Monate verschoben und findet nun im Februar statt. Mit einem Lächeln und einigen Seitenhieben auf die Verwaltung erzählt Loïc Brunschwig von den kafkaesken Hindernissen: einer Baugenehmigung, die auf sich warten lässt, Verwirrungen über die Mindestanzahl an Parkplätzen mitten im Zentrum der Stadt, obwohl die Behörden alles tun, um die sanfte Mobilität zu fördern, und einer Luftfeuchtigkeit in den Räumen, die mit dem Verlegen von Parkettböden unvereinbar ist. «Diese Aspekte der Baustelle, die mir anfangs etwas trivial erschienen, haben zu erschreckenden Verzögerungen geführt.» Nicht zu vergessen die architektonischen Herausforderungen und die Verhandlungen mit den 100 Markenpartnern, die alle ihre eigenen Anforderungen hatten. Für den jungen Generaldirektor der Bongénie-Gruppe, der seit letztem Frühjahr allein am Ruder steht, ist das Zürcher Abenteuer eine ziemliche Feuertaufe.
Eine legendäre Marke vor den Herausforderungen des Einzelhandels
Der 31-jährige Loïc Brunschwig ist der Vertreter der fünften Generation der Eigentümer der 1891 gegründeten legendären Marke, die mit 16 physischen Bongénie-Läden auf beiden Seiten der Saane vertreten ist. Zu den Standorten gehören Genf, Chavannes-de-Bogis, Lausanne, Monthey, Sierre, Bern, Basel, Interlaken, Luzern, Zürich und drei Verkaufsstellen am Flughafen Kloten. Unser Treffen findet im siebten Stock des Genfer Hauptsitzes der Gruppe statt, an ihrer historischen Adresse, der Rue du Marché 34. Es ist eine Untertreibung, zu sagen, dass der Einzelhandel und insbesondere die Konfektionskleidung unter Druck stehen. Die Bongénie-Gruppe verzeichnete ihr Rekordjahr 2008, kurz vor dem Ausbruch der Subprime-Krise. Seither ist ihr Umsatz um etwa 25 Prozent zurückgegangen. Auf der anderen Strassenseite, nur einen Steinwurf entfernt, ist auch der Konkurrent Globus, der diesen Sommer vollständig von dem thailändischen Riesen Central Group übernommen wurde, nicht verschont geblieben.