Rote, blaue, gelbe und grüne Ballone zierten heute Montag die Europaallee. Grund dafür: die Eröffnung des neuen Standorts von Google mitten im Herzen Zürichs. Vor fünf Jahren eröffnete in der Sihlpost das erste erneuerte Gebäude der Europaallee. Bereits damals hätte die «Liebesgeschichte zwischen der Schweiz und Google» begonnen, so Patrick Warnking, Country Director Google Schweiz.
Heute nun ein neues Kapitel: 2500 «Zoogler», der Eigenname für die Google-Mitarbeitenden in Zürich, arbeiten ab heute direkt neben dem Bahnhof. Insgesamt beschäftigt Google rund 5000 Angestellte in Zürich und stellt somit das grösste Entwicklungszentrum des Tech-Giganten ausserhalb der USA.
Warnking freuts: «Wir sind sehr glücklich über diesen Standort. Die Schweiz und Google haben seit jeher einen Fokus auf Innovation.» Auch erwähnt er, dass Google in Zürich von der Nähe und der Möglichkeit zu lokalen Partnerschaften mit Hochschulen, NGO und Unternehmen profitiere.
Grüne Zukunft im Blick
Ein grosses Anliegen des Tech-Unternehmens ist es, die Zukunft nachhaltig mitzugestalten. Der grösste Schritt dabei ist, dass der Megakonzern bis 2030 CO2-neutral unterwegs ist. Laut Urs Hölzle, Senior Vice President und Leiter für die globale technische Infrastruktur, hätte Google seine Rechenzentren bereits energieoptimiert. Doch laut dem Tech-Guru geht noch mehr: «Technologien wie beispielsweise die Cloud-basierte künstliche Intelligenz sind heute fähig, grosse Einsparungspotenziale zu bewirken.»
«Solch technologische Fortschritte werden uns bei Google ermöglichen, den betrieblichen Stromverbrauch mit kohlenstofffreien Energiequellen im selben regionalen Stromnetz zu decken, und das sieben Tage die Woche.
Konkret bedeutet das: Jede Frage, die Google gestellt wird, jedes E-Mail, das mit Gmail versendet wird, und jedes geschaute Youtube-Video kommt ganz ohne Emissionen aus.» Mit diesem Ziel vor Augen nimmt Google laut Hölzle eine Vorreiterrolle für die gesamte IT-Branche ein.
Damit das ambitionierte Ziel erreicht werden kann, ist auch ein Nachhaltigkeitsbewusstsein bei den Mitarbeitenden notwendig. Dabei werden ihnen Nachhaltigkeitstipps gegeben, wie beispielsweise den Monitor auszustellen, statt auf Standby-Modus zu belassen.
Auch hilft laut Warnking der Standort Bahnhof Zürich, denn dieser mache es für Google-Angestellte einfach, umweltfreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein.
Hybrides Arbeiten bei Google
Durch die Nähe zum Bahnhof verfolgt Google aber auch ein weiteres Ziel: die Angestellten wieder ins Büro zu bringen. Die neuen Räumlichkeiten in der Europaallee bieten Platz für 2500 Zoogler. Ungefähr gleich viele arbeiten weiterhin am 2007 eröffneten Standort auf dem Hürlimann Areal.
Der Neubau bietet alles, was Angestellte sich von einem Besuch im Büro nur wünschen können: Kaffeeecken, Flipperkästen, Ruhezonen, ein Gym und sogar kostenloses Essen. Was überrascht: Bei Google erhalten nach wie vor alle Mitarbeitenden einen fix zugewiesenen Arbeitsplatz.
Angefragt, wie sich die hybriden Regeln bei Google gestalten, antwortet der Mediensprecher Samuel Leiser: «Wir sind relativ flexibel. Meistens arbeiten wir drei Tage im Büro und zwei zu Hause.» Die Gründe, warum die Arbeit im Büro nach wie vor erwünscht ist, sieht er darin, dass sie die Kommunikation im, aber auch zwischen den Teams ermöglicht.
Die Nähe zum Bahnhof Zürich und entsprechend attraktive Verbindungen helfen dem Tech-Giganten alleweil, dass die Leute wieder vermehrt ins Büro kommen. Es ermöglicht aber auch, dass das Unternehmen noch näher an jungen Talenten ist und als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird.