Sie wurden von der Handelszeitung-Leserschaft zur Unternehmerin des Jahres gekürt. Weshalb ist Ems-Chemie auch im schwierigen Umfeld erfolgreich?
Magdalena Martullo-Blocher: Mit unseren innovativen Hochleistungskunststoffen können die Kunden Kosten und Gewicht einsparen. Das ist bei hochbeanspruchten Bauteilen beispielsweise im Auto, in Smartphones oder in Industrie- und Haushaltsapparaten immer attraktiv. Wir sehen noch viele Möglichkeiten für weitere Bauteilentwicklungen.
Und welchen Beitrag leisten die Chefin und die Konzernleitung zum Erfolg?
Unsere Führungsgrundsätze heissen «Das Ergebnis ist das Blut des Unternehmens. Jeder EMSer ist ein Ergebnisbringer.» Die Geschäftsleitung hat die kurz-, mittel- und langfristige Zielerreichung sicherzustellen. Businesspläne müssen hinterfragt, Zwischenziele kontrolliert und bei Bedarf Korrekturen angebracht werden. Wir beurteilen zudem die Weltwirtschaftslage laufend.
Ems ist traditionell stark in China: Welche Ambitionen haben Sie in diesem Riesenmarkt?
China ist nach Deutschland unser zweitwichtigster Absatzmarkt. Die Grösse und das Wachstumspotential Chinas sind enorm. Schon heute ist China der grösste Handymarkt und der grösste Automarkt mit jährlich fast 30 Millionen Fahrzeugen.
Sie sitzen für die SVP im Nationalrat. Besteht nicht die Gefahr, dass Sie sich verzetteln?
Viele politische Themen kenne ich unternehmerisch schon länger. Ich muss mich, wie bisher schon, halt sehr gut organisieren. Zudem bin ich ein bisschen mehr in unserer Hauptstadt. Auch wenn mir Graubünden natürlich besser gefällt!
Was ist in Bern aus Sicht der Unternehmerin und Politikerin dringend zu ändern?
Die steuerliche Konkurrenzfähigkeit für internationale Firmen ist wichtig. Die neue Steuervorlage 17 ist bedeutend, sowohl von den Steuereinnahmen, als auch von den Arbeitsplätzen und der Forschung und Entwicklung her.
Die Umfrage zum «Unternehmer des Jahres» entstand in Zusammenarbeit mit der Kader Organisation SKO.