Nick Hayek ist anders als andere Schweizer Topmanager: nicht nur, weil er stets ohne Krawatte, dafür umso lieber mit Zigarre auftritt und überdies deutlich sagt, was er denkt. Der Chef der Swatch Group gilt schon allein wegen seines Werdegangs als Exot. Einen Hörsaal sah er zwar einst in jungen Jahren von innen, doch nach drei Semestern Marketing-Studium an der Universität St.Gallen hatte er genug. Hayek schmiss hin und ging stattdessen nach Paris an eine Filmakademie, gründete eine Produktionsfirma und drehte Kurzfilme. Heute lenkt er mit der Swatch Group den weltweit grössten Uhrenhersteller.

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Was hierzulande exotisch daherkommt, ist im Silicon Valley fast schon die Norm: ob Facebook-Chef Mark Zuckerberg, Microsoft-Gründer Bill Gates, Snapchat-CEO Evan Spiegel, Apple-Legende Steve Jobs, Libra-Chef David Marcus oder Unternehmer Michael Dell – sie alle haben es ganz ohne universitären Abschluss bis an die Spitze eines internationalen Unternehmens geschafft. Tesla-Guru Elon Musk hat sein Studium gar bereits nach zwei Tagen hingeschmissen. Und auch Software-Milliardär Larry Ellison wollte sich, statt zu pauken, lieber als Programmierer durchschlagen. Das Bildungssystem halte einen dazu an, «gut zuzuhören, statt selbst zu denken», sagte Ellison vor Jahren auf die Frage, welche Ausbildung es brauche, um als Unternehmer erfolgreich zu sein, gegenüber BILANZ. «Wenn es um Innovation geht, hilft Ihnen Ausbildung nicht viel. Nur wenn man selbst denkt, kann man Fehler finden und Althergebrachtes auf eine neue, bessere Weise angehen.»