Für Anleger war 2018 ein lausiges Jahr: Weder mit Aktien noch mit Obligationen, Gold oder Immobilien liess sich Geld verdienen. Doch trotz der Misere an den Märkten liess sich anderswo Milliarden verdienen – zumindest wenn man ein gewiefter Hedgefonds-Manager war: Stolze 7,7 Milliarden Dollar strichen einem Ranking der Nachrichtenagentur «Bloomberg» zufolge die zehn bestverdienenden Hedgefonds-Manager 2018 ein.
Das Bemerkenswerte dabei: Auch Hedgefonds konnten sich 2018 nicht dem Auf- und Ab an den Börsen entziehen. Sie verloren im Schnitt 6,7 Prozent, wie Zahlen des HFRX Global Hedge Fund Index zeigen. Nur die Wenigsten konnten sich dem widersetzen.
1,6 Milliarden: Keiner verdient mehr als James Simons
Vorneweg der Amerikaner James Simons: Mit einem Vermögenszuwachs von 1,6 Milliarden Dollar ist der Mathematiker und Gründer von Renaissance Technologies nicht nur der bestbezahlte Hedgefonds-Manager 2018, sondern auch insgesamt der reichste unter ihnen. 16,6 Milliarden Dollar ist Simons heute schwer.
Auf Platz zwei folgt Ray Dalio, Gründer des weltgrössten Hedgefonds Bridgewater. Mit rund 120 Milliarden Dollar an verwalteten Vermögen spülte seine Investmentfirma dem Multimilliardär im vergangenen Jahr 1,3 Milliarden Dollar ins eigene Portemonnaie.
Knapp unter der Milliarden-Einkommensgrenze liegt Ken Griffin mit seiner Investmentfirma Citadel. Der Amerikaner ist als umtriebiger Immobilieninvestor bekannt, kaufte jüngst eine der teuersten Immobilie der USA, ein 2200-Quadratmeter-Penthouse mitten im New Yorker Central Park. Kostenpunkt: 238 Millionen Dollar. Bezahlen konnte Chicagos reichster Mann dieses aus seiner Portokasse. 870 Millionen Dollar betrug sein Einkommen allein 2018. Griffins Vermögen schätzt Bloomberg auf 9,8 Milliarden Dollar.
Long-Short-Strategie:
Der Klassiker. Long-Short-Hedgefonds kaufen unterbewertete Aktien und verkaufen gleichzeitig überbewertete Titel leer. Die Entwicklung des Gesamtmarkts spielt eine sekundäre Rolle. Entscheidend ist, wie sich die Wetten auf steigende Kurse zu den Wetten auf fallende Kurse verhalten.
Global-Macro-Strategie:
Die Global-Macro- gilt als die Königsstrategie der Geldanlage. In der komplexen Strategie verarbeiten die Geldmanager politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen. Gezielt wird in Übertreibungen nach unten oder oben investiert. Die Strategien werden mit Fremdkapital untermauert. George Soros gilt als einer der erfolgreichsten Global-Macro-Manager.
Marktneutrale Strategie:
Die marktneutrale Strategie nützt Preis- oder Zinsunterschiede zwischen verschiedenen Wertpapieren und Handelsplätzen aus. Der Fachbegriff lautet «Arbitrage». Mit viel Rechenpower und kleinen Computerprogrammen nützen beispielsweise Quant-Fonds solche Preisunterschiede aus. Bei der «Fixed-Income Arbitrage» werden Preisunterschiede zwischen Zinspapieren und Derivaten aufgespürt.
Event-Driven-Strategie:
Diese Strategie setzt auf Ereignisse wie Fusionen und Übernahmen. So wird etwa auf das Gelingen oder auf das Scheitern eines Deals gesetzt. Beliebt ist es, den Käufer leer zu verkaufen und das im Visier stehende Unternehmen zu kaufen. Hier spricht man von «Merger Arbitrage».
Trading-Strategie:
Die Trading-Strategie hat ihren Ursprung im Terminhandel an den Rohstoffbörsen. Mit der Zeit wurde sie auch auf den Devisen-, Zins- und Aktienmärkten angewendet. Manche Hedgefonds bedienen sich erfahrener Handelsteams, andere setzen auf ausgeklügelte Computerprogramme und die schnellsten Rechner der Welt. Minimale Preisdifferenzen werden in Sekundenbruchteilen ausgenützt.