Mobbing ist eine Seuche, die sich in Unternehmen unbemerkt breit macht, in kurzer Zeit das Betriebsklima beeinträchtigt und damit der Produktivität Schaden zufügt. Mit Mobbing werden einzelne Mitarbeiter ausgegrenzt, blossgestellt, der Lächerlichkeit preisgegeben und letzten Endes zur Kündigung oder in schwere gesundheitliche Schäden getrieben. Wer als Chef Mobbing zulässt, wird selber zum Teil des Prozesses, er macht sich mitschuldig. Wenn Sie Kennzeichen von Mobbing erkennen, oder besser schon vorher, sollten Sie etwas unternehmen – und zwar so:

Einschreiten. Wenn Sie Zeuge ungerechter oder schikanöser Verhaltensweisen werden, greifen Sie ein – nicht indem Sie Partei ergreifen, sondern indem Sie versuchen, die Diskussion zu versachlichen.

Sondieren. Lassen Sie sich durch bestimmte Informationen nicht zu voreiligen Entscheiden hinreissen. Mobbing-Kampagnen arbeiten ja gerade mit Gerüchten, um Vorgesetzte für bestimmte Interessen zu vereinnahmen. Sondieren Sie das Konfliktfeld, bevor Sie einzelne Mitarbeiter zur Rede stellen.

Einarbeiten. Sorgen Sie dafür, dass neue Mitarbeiter durch erfahrene Kollegen eingearbeitet werden. Das erspart Ihnen den Hindernislauf über allerlei Fallgruben.

Walking around. Seien Sie bei Ihren Mitarbeitern. Informieren Sie sich über die konkreten Arbeitsabläufe, über Probleme und auch die persönlichen Sorgen. Vermeiden Sie dabei den Eindruck von Kontrollbesuchen.

Interesse zeigen. Interessieren Sie sich für die Ängste und Belastungen, Ideen und Interessen der Mitarbeiter. Bieten Sie ausreichende Möglichkeiten zum Gespräch. Vermeiden Sie Kommunikationsbarrieren, wie zum Beispiel langfristige Terminierungen durch die Assistentin.

Mitarbeitergespräche. Das ritualisierte Jahresendgespräch genügt nicht. Führen Sie auch ohne konkreten Anlass solche Gespräche durch, und erkunden Sie dabei auch die zwischenmenschlichen Beziehungen am Arbeitsplatz.

Nicht nur zuhören. Nehmen Sie bei Mitarbeitergesprächen auch die Botschaften zwischen den Zeilen wahr. Manchmal ist die Körpersprache aussagekräftiger als alles, was der Mitarbeiter sagt.

Vertrauen schaffen. Professionelle Führung bedeutet, vertrauenswürdig und zuverlässig zu sein. Chefs, die ihre Entscheidungen nach Lust und Laune oder – schlimmer noch – auf Grund intriganter Einfüsterungen treffen, verschaffen sich bei ihren Mitarbeitern keinen Respekt. Im Gegenteil: Sie haben alle Chancen, ihrerseits Mobbing-Opfer zu werden.

Durchgreifen. Wenn alle Vorbeugung nichts nützt, wenn Sie sicher sind, dass in Ihrem Betrieb Mobbing stattfindet, wenn Sie das Konfliktfeld sondiert und eingegrenzt haben, wenn Sie sich der Urheber der Mobbing-Kampagne sicher sind, dann ist es an der Zeit, in die Offensive zu gehen. Das heisst: Die Urheber der Mobbing-Kampagne müssen eliminiert werden – sei es, dass sie aus ihrem angestammten Tätigkeitsbereich in einen anderen versetzt werden, sei es, dass sie ganz aus dem Unternehmen entfernt werden. Was immer Sie dann tun, es muss offen und für alle nachvollziehbar geschehen – das ist die beste Vorbeugung.

Informationen: The Empowerment Company.
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